Die Aachener Kaiserpfalz ist der wichtigste früh- und hochmittelalterliche Herrschersitz des fränkischen Königreiches. In der Aachener Pfalzkapelle, dem heutigen Dom, wurden über einen Zeitraum von 600 Jahren mehr als 30 römisch-deutsche Könige, die sich in der direkten Nachfolge Karls des Großen sahen, gekrönt. [1]
Geschichte
Wie andere Kaiserpfalzen stand auch die Aachener auf einem alten Königshof und lässt das in ihrer Form deutlich erkennen. [2] Erbaut wurde sie von Karl dem Großen an Stelle und unter Benutzung eines älteren merowingischen Palatiums, vermutlich ab 788.
Aufbau
Die ganze großartige Anlage, wie es scheint ein Rechteck von Mauern umgeben, mit Türmen an den Ecken, Toren an den Seiten, umfasste den hochgelegenen Palast (die Regia), an tiefer Stelle die Aachener Pfalzkapelle, beide durch einen mächtigen, mit Terrassen und Treppen herabführenden Hof verbunden, ringsum zahlreiche Höfe und Nebengebäude, Bäder und Gärten.
Das Ganze umschloss die Gebäude für die Angehörigen des kaiserlichen Hofes, für die Leibwachen und Beamten, für die Geistlichen der Hofkirche sowie für Schulen. Auch das aus Ravenna hierher geschleppte Bronzedenkmal Theoderichs war auf einem Platze des Palastes aufgestellt.
Die Regia, die Königshalle, auf der Höhe im Norden des Areals (an der Stelle des heutigen Rathauses), hatte im Untergeschosse eine Reihe von reichausgestatteten Gemächern, darüber den großen Saal. Die Querwände teilten das untere Geschoss in 5 bis 7 Räume, die mit Holzdecken überdeckt waren. Das Testament Karls gibt einen Begriff von der riesigen Menge von Kostbarkeiten in der Ausstattung des Palastes.
Galerie
Quellen
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 1 ff.
- Stephani, Karl Gustav. Der älteste deutsche Wohnbau und seine Einrichtung (Internet Archive). 2 Bände. Leipzig. 1902-03. Bd. II, S. 134 ff.
- Kessel und Rhoen. Beschreibung und Geschichte der karolingischen Pfalz zu Aachen. Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins (1881).
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: Aachener Königspfalz
- ↑ Hoops, RdgA. aaO. Bd. III, S. 85 (Artikel Königshof, § 16.)