Mittelalter Wiki
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Die Abtei Saint-Remi (Reims) ist ein ehemaliges königliches Kloster in Reims (Rriems), Frankreich. Die Klosterschule von Reims beeinflusste maßgeblich die Karolingische Buchmalerei. [1]

Beschreibung[]

Karolingische Malerei[]

Der Austausch von Formen und Stilelementen fand lebhaft unter jenen drei großen Schulen der karolingischen Renaissance im nördlichen und östlichen Frankreich statt, von denen zwei in Reims und Metz ihre Zentren hatten, während die dritte die „Schule von Corbie" bildete.

Gemeinsam ist ihnen, dass ihr Stil offenbar am Vorbild spätantiker Handschriften gebildet ist, deren Impressionismus in diesen Produkten eine höchst merkwürdige Auferstehung erlebt. Diese künstlerische Richtung scheint aber nicht eigener Initiative zu entspringen, sondern das Produkt direkter byzantinischer Einflüsse auf das älteste und mächtigste Skriptorium dieses Kreises, auf die Schule von Reims, zu sein, wofür die Evangelistenbilder des Purpurevangeliars der Wiener Schatzkammer sprechen.

Mit dieser Handschrift gehört nach der Initialornamentik zusammen der berühmte Utrechter Psalter in der Universitätsbibliothek in Utrecht, dessen lebensprühende Federzeichnungen nicht, wie man früher annahm, originale Schöpfungen und Dokumente einer staunenswerten, auf Beobachtung des wirklichen Lebens beruhenden Darstellungskraft sind, sondern auf frühbyzantinische Vorbilder zurückgehen.

Für die zeitliche Ansetzung und Lokalisierung dieser Gruppe ist von größter Bedeutung ein dem Psalter nahe verwandtes Evangeliar in Epernay, das nach dem Widmungsgedicht im Kloster Hautvillers bei Reims für den Erzbischof Ebo von Reims (816-834) geschrieben wurde.

Die Schule entfaltete bis zu ihrem Erlöschen im Laufe des 10. Jhs. eine außerordentlich rege Tätigkeit. Die Handschriften zeigen, wie das Verständnis für den impressionistischen Stil allmählich verloren ging und eine Umsetzung der Formen eintrat. [2] [3] [4]

Ottonische Goldschmiedekunst[]

Remigiuskelch Reims 12. Jh., MgKL Wm08106a, Abb.05

Remigiuskelch (12. Jhd.)

Im 10. Jh. erlebte die Reimser Schule unter Erzbischof Adalbero von Reims (969-988) einen neuen Aufschwung. So wurden zu den bedeutenden Werken, die Adalbero fertigen ließ, vor allem einheimische Kräfte herangezogen. Die vielleicht hervorragendste Arbeit darunter war ein tragbarer Altar mit den Sinnbildern der vier Evangelisten in Gold und Silber auf den 4 Ecken. Erhalten oder sicher nachzuweisen ist allerdings von diesen Arbeiten, über die der Chronist Richer von Reims (um 940-998) [5] berichtet, leider nichts. [6]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Abtei Saint-Remi (Reims)
  2. J. J. Tikkanen Die Psalter Illustration im Mittelalter. 1895.
  3. A. Goldschmidt. Der Utrechtpsalter (Repertorium für Kunstwissenschaft 1892)
  4. Hoops. RdgA. aaO. Bd. III, S. 180 ff. (Malerei, C. Karolingische Malerei)
  5. Richer von Reims. 1. III c. 22 und 23
  6. Hoops. RdgA. aaO. Bd. II, S. 298 (Goldschmiedekunst, § 60.)