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Adalbert I. von Bremen (* um 1000; † 16. März 1072) war von 1043 bis 1072 Erzbischof von Bremen und Hamburg sowie eine der führenden Persönlichkeiten des Reiches zur Zeit Heinrichs IV. [1]

Hintergrund[]

Adalbert stammte aus dem edlem sächsischen Geschlecht der Grafen von Goseck an der Saale, aus denen später die Wettiner hervorhingen. Sein Vater war der sächsische Pfalzgraf Friedrich von Goseck. Adalbert wurde an der Domschule von Halberstadt erzogen und trat als Mitglied des Halberstädter Domstiftes in den geistlichen Stand ein. Später wurde er Domherr zu Halberstatt und 1032 Dompropst.

1043 (oder 1045) wurde Adalbert von Kaiser Heinrich III. zum Erzbischof von Bremen und Hamburg ernannt; 1046 war er bei der Wahl des Papstes Clemens II. in Rom zugegegen. Mit dem sächsischen Herzogshaus der Billunge verfeindet, schloß er sich eng an das Königtum an. 1053 wurde Adalbert von Papst Leo IX. zum Legaten im Norden ernannt und verschaffte sich dort viel Ansehen. Er erhielt die geistliche Herrschaft über ganz Skandinavien und breitete das Christentum bei den Wenden aus.

Nach dem Tod von Heinrich III. im Jahr 1056 war er seit 1063 mit dem Erzbischof Anno von Köln der Vormund des minderjährigen Heinrichs IV. (1050-1106). 1065 ließ er diesen zu Worms wehrhaft machen. Adalbert verdrängte Erzbischof Anno, beherrschte den jungen Fürsten. Auch später behielt er einen großen Einfluß auf den Kaiser, dem er die unumschränkte Gewalt und sich selbst das nordische Patriarchat verschaffen wollte. Adalbart regierte nach 1065 das Reich in Heinrichs Namen so unumschränkt und stolz allein, daß ihn Heinrich 1066 auf Anlaß der Erzbischöfe von Köln und Mainz entfernen mußte.

Obgleich ihn die deutschen Reichsfürsten im Januar 1066 auf dem Reichstag zu Tribur vom Hof Heinrichs verbannten und zur Niederlegung der Reichsgeschäfte nötigten, war er doch schon 1069 wieder im Besitz seines frühern Einflusses. Adalberts Plan, ein nordisches Patriarchat zu gründen, vereitelte die römische Kurie; überdies erlitten die Kirche und Adalberts Einfluß im Osten und Norden gerade damals große Verluste. [2] Er starb 1072 zu Goslar, als er eben neue Entwürfe bereitete. Sein Leben beschrieb Adam von Bremen in seinem Geschichtswerk, "Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum".

Charakter[]

Adalbert galt als Mann mit großen Gaben, feingebildetem Geist und reinem Lebenswandel. Er neigte aber zu Stolz und Eitelkeit, war dabei herrschsüchtig und gewalttätig.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Adalbert von Bremen
  2. Grünhagen, Adalbert von Bremen und die Idee eines nordischen Patriarchats (Leipz. 1854).