Mittelalter Wiki
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Als Aestii, auch Ästier oder Aisten, bezeichnet Tacitus in seiner Germania die Baltischen Stämme an der östlichen Ostsee und in Samland. Der Begriff umfasst die Litauer, Letten und Preußen als Nachbarvölker der Germanen. [1]

Beschreibung[]

Der an der Ostseeküste gefundene Bernstein machte die Heimat der Aestii frühzeitig zu einem des Handels wegen besuchten Lande. Cassiodor berichtete, dass die Äster dem gotischen König Theoderich dem Großen Bernstein als Ehrengeschenke sandten. Der gotische Geschichtsschreiber Jordanes schrieb, dass die Äster friedliche Bauern waren, die vom Fischfang und vom Einsammeln des Bernsteins lebten. Jordanes berichtet in der Getica weiterhin von ihrer Unterwerfung durch den Ostgotenkönig Ermanarich und spricht ihnen eine ausgedehnte Uferstrecke als Wohnsitz zu, östlich von dem an der Weichselmündung lokalisierten Volk der Vidivarier. [2]

Name[]

Der Name Aestii leitet sich wahrscheinlich aus dem gotischen Wort aistan ab, dass soviel wie 'die Achtbaren, Ehrenwerten' bedeutet. Eine andere Theorie bezieht sich auf das angelsächsische aest (englisch: oast, niederländisch: eest) = 'Darre', das jene bezeichnet, die in den Getreidedarren oder Riegen wohnen. In diese quartierte man sich bei den aistischen Stämmen in der kalten Jahreszeit ein. Somit hinge der Name mit dem von Tacitus den Aisten zugeschriebenen fleißigen Betrieb des Ackerbaus zusammen. [3]

Sprache[]

Das Verhältnis der aistischen Sprachen zum Germanischen ist dem der slavischen sehr ähnlich, sowohl was germanische Kulturworte als auch alte Verwandtschaftsbeziehungen anbelangt. Untereinander zeigen Aistisch (Baltisch) und Slavisch — beides "Satem-Sprachen" — sehr viele Übereinstimmungen.

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Müllenhoff, Karl in Zeitschrift für deutsches Altertum. Berlin 1841 ff. Band 9, S. 225. Digitalisat Mediaevum
  2. Jordanes. Getica - De origine actibusque Getarum. 5. 17. 23
  3. Müllenhoff Karl. Deutsche Altertumskunde (Wikisource). 5 Bände, Berlin 1870-1908. 4. Auflage. Bd. II, Kapitel 2 ff.
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