Die Albrechtsburg in Meißen (Freistaat Sachsen) gilt als der erste Schlossbau Deutschlands. Wegen ihrer Lage über der Elbe wird sie auch „sächsische Akropolis“ genannt. [1] Der Vorgängerbau der Albrechtsburg ging als die „Wiege Sachsens“ in die Geschichte ein.
Beschreibung[]
Der deutsche König Heinrich I. errichtete ab 929 an der Stelle der heutigen Albrechtsburg eine hölzerne Wehranlage namens "Misni" (Meißen). Damit wurde Meißen zum Mittelpunkt der gleichnamigen Grenzmark gegenüber den noch slawischen Gebieten des Ostens. Der Markgraf herrschte über die gesamte Mark Meißen und residierte im Vorgängerbau der Albrechtsburg. [2]
Von der Gründung der Meißner Burg kündet ein Quellstein im heutigen Burghof. Das Erbauungsjahr 929 gilt es Beginn der sächsischen Geschichte und somit als Ursprung des heutigen Sachsen. Unter dem Quellstein befindet sich eine Zisterne, die seit dem 16. Jhd. durch eine hölzerne Röhrfahrtleitung mit Wasser gespeist wird. [3]
Im Auftrag der gemeinsam in Sachsen regierenden Brüder Ernst und Albrecht dem Beherzten entstand zwischen 1471 und 1524 ein spätgotischer Schlossbau: Die Albrechtsburg Meissen. Die neue Residenz sollte repräsentatives Verwaltungszentrum und gleichzeitig Wohnschloss werden. Damit war es weniger eine Verteidigungsanlage als vielmehr ein Schloss – das erste der deutschen Baugeschichte. [2]
Geschichte[]
- 929 - König Heinrich I. (Ostfrankenreich) gründet ein befestigtes Militärlager auf dem Berg zwischen den Flüssen Meisa, Triebisch und Elbe. Daraus entwickelt sich eine Burg, die nach dem Meisa-Bach den Namen "Misni" erhält.
- 950 - Gründung der Markgrafschaft Meißen durch Kaiser Otto I. (HRR) und Einsetzung eines Markgrafen (Wigbert, 965-976), der im Auftrag des deutschen Königs bzw. Kaisers das Land verwaltete.
- 968 - Gründung des Erzbistums Magdeburg zusammen mit den Bistümern Meißen, Zeitz und Merseburg durch Kaiser Otto I. Der Bischof von Meißen nahm seinen Sitz auch auf dem Burgberg in unmittelbarer Nähe des Markgrafen.
- 984 - Herzog Boleslaw II. von Böhmen nimmt die Burg ein.
- 1002 - Früheste Erwähnung einer steinernen Befestigung („Kemenate“). Herzog Boleslaw I. Chrobry von Polen erobert die Burg.
- 1015 – Herzog Mieszko II. Lambert von Polen scheitert beim Versuch, die Burg einzunehmen. Erste Erwähnung von Bier (Honigbier) in Sachsen, welches als Löschmittel beim Brand der Burg eingesetzt wurde.
- 1068 - Einsetzung eines Burggrafen, der unmittelbar dem König unterstellt war. Somit waren auf dem Burgberg drei Gewalten (Markgraf, Bischof, Burggraf) ansässig.
- 1089 - Heinrich I. von Eilenburg aus dem Haus Wettin wird mit der Markgrafschaft Meißen belehnt.
- 12./13. Jh. - Rege Bautätigkeit auf dem Burgbergplateau.
- 1125 – Konrad der Große (1125-1156) wird als erster Wettiner mit der Markgrafschaft Meißen erblich.
- um 1210 - Der Minnesänger Walther von der Vogelweide, im Dienst des Markgrafen Dietrich I. des Bedrängten (1198-1221), hält sich zeitweilig in der Burg auf.
- 1221 - Erwähnung einer Wasserburg am Fuß des Burgberges, später auch als „Unterburg“ bezeichnet.
- 1423 – Friedrich IV. der Streitbare (1381-1428) wird von König Sigismund mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg belehnt. Damit verbunden war die Kurwürde. Von nun an dürfen sich die Wettiner „Kurfürsten“ nennen.
- 1470 – Arnold von Westfalen wird von Ernst I. (1464-1486) und Albrecht III. dem Beherzten (1464-1500) von Wettin beauftragt, ein neues Schloss zu errichten.
- 1471 - Arnold von Westfalen wird an die Spitze der neu gegründeten einheitlichen Landesbauorganisation gestellt (Sächsischer Landeswerkmeister).
- 1472 - Beginn des Abbruchs der sogen. „Hinteren Kemenate“ der Markgrafenburg, dem Vorgängerbau der Albrechtsburg.
- 1482 - Werkmeister Arnold von Westfalen stirbt. Sein Schüler Konrad Pflüger setzte die Arbeit an dem Schlossbau fort.
- 1485 - Landesteilung zwischen Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht. Dadurch entstanden die ernestinische und die albertinische Linie der Wettiner. Später gingen daraus die Länder Thüringen und Sachsen hervor.
- 1490 - Vollendung des Außenbaues der Albrechtsburg.
- 1521-1524 - Herzog Georg der Bärtige (1500-1539) lässt durch den Baumeister Jakob Heilmann von Schweinfurt den Wappensaal im 2. Obergeschoss sowie das 3. Obergeschoss des Schlosses fertig stellen.
- 1547 - Verlegung der Universität Leipzig nach Meißen während des Schmalkaldischen Krieges. Vorlesungen finden auch im Meißner Schloss statt.
- 1645 - Besetzung des Schlosses durch die Truppen des schwedischen Generals von Königsmark im Dreißigjährigen Krieg. Zerstörung der Inneneinrichtung.
- 1674 - Abschluss der Instandsetzung des Schlosses unter Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen (1656-1680). Das Schloss erhält eine vollständige Innenausstattung.
- 1676 - In Verehrung für Albrecht den Beherzten, einem der Erbauer des Schlosses, gibt Johann Georg II. dem Bauwerk den Namen „Albrechtsburg“. [4]
Galerie[]
Große Hofstube[]
(um 1098-1157)
Großer Saal[]
(† 1195)
(1236-1270)
Weitere Wandgemälde[]
Quellen[]
- Albrechtsburg - Offizielle Webpräsenz
- Albrechtsburg mit ihrer Ausstattung auf Museum Digital
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Albrechtsburg (DE). Version vom 26.10.2022.
- ↑ 2,0 2,1 Albrechtsburg - Geschichte auf den Seiten der offiziellen Webpräsenz. Abgerufen am 26.10.2022.
- ↑ Infotafel am Quellstein im Burghof der Albrechtsburg. Photographiert am 20.07.2021.
- ↑ Albrechtsburg - Geschichte (Homepage). Alle wichtigen historischen Fakten finden Sie hier (zum PDF-Download).