Alexander von Hales (* um 1185; † 1245) war ein bedeutender Vertreter der Scholastik. Er gilt als Begründer der so genannten älteren Franziskanerschule und wurde insbesondere wegen seines Kommentars der Sentenzen des Petrus Lombardus berühmt. [1]
Beschreibung[]
Der englische Franziskaner Alexander von Hales war der erste Scholastiker, der die gesamte aristotelische Philosophie kannte und zur Begründung der Kirchenlehre verwertete. Von seinen Schülern wurde er auch als "Theologorum monarcha" und "unwiderleglicher Doctor" (Dr. irrefragabilis) gepriesen.
Summa universae theologiae[]
Alexanders erhaltenes Hauptwerk ist die "Summa universae theologiae", das allerdings erst von seinen Schülern ganz vollendet wurde. In diesem nach Roger Bacons spöttischem Wort "mehr als ein Pferdegewicht" ausmachenden Riesenwerk wird zuerst die seitdem in Unterricht und schriftstellerischer Tätigkeit übliche scholastische Methode mit Virtuosität ausgeübt.
Gemäß dieser Methode wird zunächst eine einem vorliegenden Text entnommene theologische Frage aufgeworfen und dann die möglichen bejahenden bzw. verneinenden Antworten angeführt - sei es als "auctoritates" (Bibelsprüche oder Aussprüche berühmter Kirchenväter), oder als "rationes" Lehren der antiken oder arabisch-jüdischen Philosophen, insbesondere des philosophus). Schließlich wird die Entscheidung gegeben, sei es mit oder ohne Vorbehalt und "Distinktionen".
So behandelt Alexanders Werk in seinen vier Büchern mehr als 440 quaestiones, deren jede wieder in verschiedene Glieder und Artikel zerfällt. Der Inhalt ist rein theologisch:
- Buch I handelt von dem Schöpfer
- Buch II handelt von der Schöpfung
- Buch III handelt von dem Erlöser und seinem Erlösungswerk
- Buch IV handelt von den Heilsmitteln der Kirche.
Quellen[]
- Geschichte der Philosophie, Band 1 (Zeno.Org). Karl Vorländer. Leipzig 1903. 5. Auflage, Leipzig 1919. S. 491 ff.: Die Philosophie des Mittelalters. Zweiter Abschnitt - Die Scholastik (§ 64).