Mittelalter Wiki
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Die Alben, auch Elfen, Elben und Alfen genannt, gehören zur Erde und stehen zu ihr in sehr verschiedener Beziehung. Namentlich werden Alben genannt, z.B. als: Zwerge, Wichter, Nixen, Klabautermänner, Waldalben, Kobolde, Mahre. Sie sind in ihrer Bedeutung jeweils mit bestimmten Bereichen verbunden, wie die Nixe mit dem Wasser, Der Kobold mit dem Haus oder der Wicht mit dem Land. Sie haben als Naturgeister sehr verschiedene Charaktere. Die Alben leben in Albenheim in der Mitte zwischen den beiden Welten, Asgard, der Welt der Götter, und Midgard, der Welt der Menschen.

Beschreibung[]

Alben, Elfen oder Elben ist neben "Wicht" eine allgemeine Bezeichnung für geisterhafte Wesen, die sich in der Umgebung des Menschen, in seiner Wohnung, in der Natur, in Wald und Bergen, in der Luft aufhielten und von denen er bei der nötigen Pflege meist Gutes erhoffte. Hierdurch und durch ihre anmutende Gestalt unterscheiden sie sich von den gefürchteten Riesen oder Trollen. Allerdings können auch die Elfen boshaft und tückisch werden. Das geschieht dann aus Überlegung und Berechnung, nicht wie bei den Riesen durch tölpelhaften Gebrauch überschüssiger Kraft.

Äußeres[]

Auch die Vorstellung von ihrem Äußeren ist vielfältig und entspricht dem Element, dem sie ihren Ursprung verdanken. Die im Licht und in der Luft leben, sind schön und glänzend, die im Innern der Erde schwarz und zuweilen häßlich. Wo sich die Elfen nicht frei in der Natur bewegen können, wie in den Bergen, unter der Schwelle oder im Balken des Hauses, werden sie besonders klein gedacht, oft nur drei Finger groß. Aber immer übertrifft ihre geistige Kraft, ihre Verschlagenheit, ihre Kunstfertigkeit die der Menschen. Nach menschlicher Weise sind sie zuweilen in größeren Verbänden vereint und haben dann an ihrer Spitze einen Führer, einen König oder eine Königin. Ihrem Geschlecht nach erscheinen sie mal als männliche, mal als weibliche Wesen; jenen eignet vor allem Geschicklichkeit, diesen Klugheit. Auch zeichnen sich die weiblichen durch lieblichen Gesang aus, der die Menschen bezaubert.

Begrifflichkeit[]

Elfen waren bei allen germanischen Stämmen bekannt. Doch blieb der Inhalt des Wortes nicht überall gleich. Der Begriff verengte sich mal oder wurde auf andere geisterhafte Wesen übertragen, machte machte das alte Wort auch jüngeren Bezeichnungen Platz. Während das mhd. alp (Pl. elbe, elber) oder elbinne noch die allgemeine Bedeutung 'Naturgeist' hatte, bezeichnet das nhd. Alp nur den Druckgeist.

Die Form Elfen wurde im 18. Jhd. durch Wieland aus der englischen Sprache in Deutschland eingeführt, und wie bei Shakespeare versteht man seitdem unter "Elfen" fast ausschließlich die Geister der Luft. Im Angelsächsischen hat ælf (pl. ylfe) noch die allgemeinere Bedeutung, und das ælfcyn birgt Land-, Wasser-, See-, Winter-, Berg- und Feldelfen; auch wenn in dem gebräuchlichen ælf-scine bereits der Glanz der Luftelfen in den Vordergrund tritt.

Dasselbe ist auch der Fall beim altn. alfar (dän. elv, norw. alv), doch berühren sich diese vielmehr mit den seelischen Geistern, weshalb sie vielfach geradezu als solche aufgefaßt werden und dann in gemeinsamer Bindung mit aesir erscheinen. Auch im nordischen Volksglauben der Gegenwart sind die Elfen überwiegend die Seelen Abgeschiedener [1]. Aber auch hier tritt die Schönheit und der Glanz der Elfen nicht selten hervor: ein schönes Weib ist frið sem alfkona, die Sonne heißt alfrǫðull - 'Elfenstrahl' (Skirnismal. 4), und dem leuchtenden Gott Freyr gab man Alfheimr zum Wohnsitz.

Daneben begegnet im neunordischen Volksglauben auch das mahrenhafte Wesen. Wie im Angelsächsischen ein ylfa gesceot, im Mittelniederdeutschen ein alfschot, kennt man auch im Norwegischen ein alvskot, dän. elleskud ('Hexenschuß' oder 'Schlagfluß') oder ein ellevild, ein Wort, das von einem Menschen gebraucht wird, dessen Sinne die Elfen in Verwirrung gebracht haben.

Charakter[]

Kennzeichend ist bei den Alben, daß sie keine „Bedeutungsbündel“ aufweisen. Während die Götter durchaus mehrere verschiedene Charakterzüge vereinen können, wie wir am Beispiel Wodan / Odin erkennen werden, so repräsentieren Alben immer einen einzelnen Naturvorgang. Daher können Alben „gut oder schlecht“ sein, manche sind auch ambivalent. Ihre Wirkungsbereiche sind stark begrenzt. So kann ein Kobold oder ein Wicht mit dem See nichts zu tun haben, sowenig wie die Nixe mit dem Land oder einem Hof. An die Vorstellung von einem Elfenreich erinnern Namen wie Alberich-Oberon oder der häufig in dänischen Volkssagen vorkommende Ellekonge, der durch ein Mißverständnis zu einem Erlkönig wurde.

Die Elfenherrscher sind Herrscher mal lichter, mal dunkler Geisterscharen. Deshalb läßt Snorri Sturluson ihr Reich Alfheimar sowohl in lichten Höhen am Urdbrunnen, sein als auch unter der Erde. Oben in den Höhen wohnen ihm zufolge die Lichtalben (Ljósalfar), die weißer sind als der Sonnenschein; unter der Erde dagegen die Dunkelelfen (døkkalfar), die schwarz wie Pech sind (Snorra-Edda. I). Wenn Nebel über die Wiesen ziehen, dann ergötzt sich die Schar am Tanz, durch den in Dänemark die Elfen üppigen Graswuchs erzeugen, während sie in Norwegen diesen vernichten. An die lichte Erscheinung der Elfen knüpfte sich in England und Skandinavien jene volkstümliche Poesie, durch die schließlich der Begriff auf die Luftelfen beschränkt wurde.

Herkunft[]

Allgemein bringt man das Wort elf mit dem altind. rbhús- zusammen und deutet es als 'kunstfertig' oder als 'glänzend'. Doch weder aus der einen noch aus der anderen Annahme läßt sich die vielseitige Bedeutung, die das altgerm. *alfas hatte, genügend erklären. Im Laufe der Zeit zweigten sich neue Namen, deren Träger engeres Wirkungsgebiet hatten, von dem gemeinsamen Namen ab.

Das Wort wiht (vgl. Wicht) konkurrierte mit alf und setzte sich schließlich vor allem in Deutschland durch. Die Erdelfen (Erdgeister) wurden zu Zwergen, zu Erdmännchen, zum Bjergfolg; die Hauselfen zu Hausgeistern, zum Wichtelmännchen, Kobold, Gütgen, Puk, Nisse, Tomt, Brownie, Good Fellow; die Waldelfen (Waldgeister) zum Holz- und Moosweibel, zur Skogsnua; die Wasserelfen (Wassergeister) zum Nix, Necken, Vatnskratti usw.

Auch bei diesen Wesen zeigt sich vielfach die Vermischung mit seelischen Geistern, und oft läßt sich schwer die Grenze ziehen, wo man es mit einem elfischen Wesen und mit einem riesischen Geisterwesen zu tun hat. Seit Ende des 19. Jhds. drängte sich die Ansicht, dass die Elfen rein seelischen Ursprungs seien, immer mehr in den Vordergrund. Aus ihnen soll auch als ihr Hauptvertreter in der eddischen Dichtung, Loki, hervorgegangen sein.

Elfenkult[]

Den Elfen galt ebenso ein besonderer Kult, der große Ähnlichkeit mit dem Kult seelischer Geister hat (vgl. Ahnenkult), wenn er nicht gar auf diesen zurückzuführen und erst dann eingetreten ist, als die Seelengeister die Naturgeister im Volksglauben zurückgedrängt hatten. In den altnordischen Sagas werden wiederholt alfablót ('Elfenopfer') erwähnt, die aus Fleisch und Blut bestehen [2], und die Speise- und Blumengaben, die noch heute vielfach Haus-, Wasser-, Waldgeistern gebracht werden, mögen Überreste alter Elfenopfer sein. Auch erinnern an sie die elfstenar oder elfqvamar ('Elfenmühlen') Skandinaviens, Gletschersteine mit natürlichen Aushöhlungen, die man an gewissen Tagen mit Butter oder Pflaumenmus bestreicht und in deren Höhlungen man kleine Spenden niederlegt [3]. So wurden den Elfen auch Stätten geweiht, wie es der Landnahmemann Thórólfr auf Island tat, der am Helgafell den Leuten verbot alfrek ganga, das zu tun, was die Elfen vertreibt (Eyrb. Kap. 4), was sonst nach weit verbreitetem Volksglauben das Weisen des nackten Hintern bewirkt.

Unterteilungen[]

  • Lichtelfen (Lichtalben, Liusalben, Ljósalfar)
  • Dunkelelfen (Døkkalfar)
  • Swartalben (Zwerge)

Zu den Alben gehören ebenso:

Hausgeister (Hauselfen)
  • Alp, Brownie, Good Fellow, Gütgen, Heinzelmännchen, Klabautermann (Schiff), Kobold, Mahre, Nachtalb, Nisse, Puk, Tomt, Wichtelmännchen
Erdgeister (Erdelfen)
Waldgeister (Waldelfen)
  • Holzweibel, Moosweibel, Skogsnua
Wassergeister (Wasserelfen)
  • Hakemann, Kelpie, Necken, Nixe (Aspekt der Bedrohung bzw. Verführung), Meerjungfrau (Aspekt der Erlösungsbedürftigkeit), Meerminne, Melusine, Undine, Vatnskratti, Wasserfrau (Aspekt der Mütterlichkeit bzw. der Liebe) / Wassermann

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. vgl. K. Maurer: Isländische Volkssagen der Gegenwart, S. 6 ff.
  2. Grundriß der germanischen Philologie, hrsg. v. H. Paul. 2. Aufl. Straßburg 1896-1909. Bd. III, S. 287
  3. Kgl. Vitterh. Hist. och Antiq. Akademie. Mánadsbl. 1873, 113 ff.
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