Amfortas oder auch Anfortas ist eine Sagengestalt aus dem Versepos Parzival des Wolfram von Eschenbach, das zwischen 1200 und 1210 entstand. Er ist der König des Grals, durch einen vergifteten Speer schwer verwundet, zu jammervollen Leiden verdammt, bis ihn die mitleidige Frage Parzivals erlöste. [1]
Beschreibung[]
Amfortas trägt den Titel "der Fischerkönig". Er ist der Bruder der Herzeloyde, der Königin von Valois, Gemahlin Gahmurets und Mutter des Parzival. [2]
Der verwundete König[]
Das Motiv des verwundeten Königs ist ein mythologisches Motiv aus dem keltischen Sagenkreis, das mit dem Untergang der Kelten und ihrer Kultur zusammenhängt. Es zeigt den Untergang der Herrschaft, das öde Land und seine Heilung:
Amfortas, der an der Lende verwundete Fischerkönig, kann sein Land nicht mehr regieren, er siecht dahin. Das Land um sein Schloss ist zur Wüste geworden, die Pflanzen sind verdorrt, die Quellen ausgetrocknet, die Tiere geflohen. Hunger und Angst beherrschen die Menschen, Hoffnungslosigkeit macht sich breit. Erst als ein Ritter aus Artus‘ Tafelrunde (Parzival, oder in einer anderen Version Galahad) dem König die richtige Frage stellt, heilt die Wunde, und das Land ist vom Fluch befreit.
Literatur[]
- Wolfram von Eschenbach: Parzival und Titurel - 5. Anfortas. 2 Bände, Stuttgart 1862, Band 1, S. 303-373. (Volltext auf Zeno.org)
Quellen[]
- Ansha - Die magische Welt der Kelten, Ludwig, 1900. S. 222.
Einzelnachweise[]
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 437.
- ↑ Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 796.