Als Askomannen bzw. Askenmänner (d.h. 'Eschenmänner' [1]) wurde die Besatzung von jenen Wikingerschiffen bezeichnet, die man Asken ('Eschen') nannte. [2]
Beschreibung[]
Als Asken (aengl. æsc, Pl. æscas - 'Eschen') wurden im 9. und 10. Jh. - vorrangig im Frankenreich und England - eine Art von Schiffen bezeichnet, mit denen die Wikinger ihre großen Fahrten (die Wikingerzüge) unternahmen.
Die Bezeichnung Askomannen bzw. Ascomannen führt sich auf mlat. ascomanni zurück, sowie auf anord. askmaðr, aus askr, mlat. ascus - 'kleines Schiff'. Dagegen stehen die ags. scegðmann (s. Skeide; aus anord. skeið, scegð = 'ein leichtes Schiff'). [3].
In der nordischen Literatur kommt der altnordische Name askr allerdings nur ganz selten vor und bezeichnet dann ein kleines Schiff, so dass es zweifelhaft ist, ob man ihn wirklich als einheimischen skandinavischen Typennamen betrachten sollte. Dagegen begegnet der Name als mlat. ascus schon im 5. Jhd. in der Lex Salica (XXI § 3, 4), also im niederrheinisch-fränkischen Gebiet, und bezeichnet hier ein größeres Schiff, ursprünglich aber wohl einen Einbaum. [4]
Unterscheidungsmerkmale[]
Gegen die skandinavischen Wikingerschiffe, die Asken (æscas) genannt wurden, erbaute König Alfred der Große im Jahre 897 gewaltige Langschiffe (ae. langscip), die, wie die Anglo-Saxon Chronicle 897 [5] erzählt, weder den Wikingerschiffen noch den friesischen Schiffen glichen, sondern doppelt so lang als erstere, schneller, stabiler und hochbordiger waren und 60 Remen oder mehr führten, demnach zur Klasse der Dreißigbänker und darüber gehörten.
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Quellen[]
- ↑ Adam von Bremen II, 31: „Ferunt eo tempore classem pyratarum, quos nostri Ascomannus vocant, Saxoniae appulsam vastasse ...“ (Damals soll vor Sachsen eine Flotte von Piraten erschienen sein, wir nennen sie Ascomannen.) und II, 32: „Altera pars Ascomannorum ...“ (Ein anderer Teil der Ascomannen ...).
- ↑ Adam von Bremen II 29, 30, IV 6: „pyratae quos illi Widringos appellant, nostri Ascomannos"; aengl. æscman = nauta, pirata, anord. askmaðr
- ↑ vgl. Björkman, Tvänne Germanska Etymologier, in: "Sertumpbilologicum Carolo Ferdinando Johansson oblatum."
- ↑ Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919.
- ↑ Two of the Saxon chronicles parallel, (787-1001 A.D.) (Internet Archive). Ed. Ch. Plummer, on the basis of an ed. by J. Earle, Oxford 1899. Bd. I 90