Mittelalter Wiki
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Als Büchsenmeister oder auch Büchsenschütz (mlat. pixidarius) wurden im Spätmittelalter Handwerker bezeichnet, die berufmäßig alle Arten Feuerwaffen und Geschütze herstellten, bedienten und für ihre Wartung zuständig waren. Sie dienten diente u.a. in den Landsknechtsheeren als Artillerist. [1]

Beschreibung[]

Büchsenmeister waren die erste Klasse der Artilleristen, die meist aus dem besseren Bürgerstand hervorgingen und auch eine Zunft bildeten. Die Büchsenmeister hatten oft Schüler von hoher Abkunft und stellten Lehrbriefe aus, auch Geschützgießer und Schriftsteller fanden sich unter ihnen. Die Bezeichnung Feuerwerksmeister, die in Preußen unter Friedrich I. (1701-1713) an die Stelle der Büchsenmeister trat, erhielt später eine andere Bedeutung. [2]

Aufgaben[]

In den Heeren der Renaissance wurde das Geschütz (Stück) von Stückknechten bedient und stand unter der Aufsicht eines Büchsen- (Pichsen-) Meisters. Als zu den Kanonen andere (Wurf-) Geschütze traten, deren Munition komplizierter war, übertrug man die Bedienung Feuerwerkern und nannte diese wie auch die Büchsenmeister seit dem Dreißigjährigen Krieg Konstabler. Über ihre Pflichten wurden sie durch Artikulsbriefe belehrt, die von Kaiser und Reich genehmigt waren und die Leitung für das Zusammenwirken von Geschützen wurde Offizieren übertragen. [3]

Ausrüstung[]

In der Artillerie führten die Büchsenmeister sogenannte Luntenspieße mit einer Vorrichtung zum Einzwängen der Lunte. Diese Gattung der Spieße war halb Waffe, halb Gerät bzw. Werkzeug. [4]

Entwicklung[]

Durch die allgemeine Verbreitung des Schießpulvers und der damit verbundenen Entwicklung von Feuerwaffen im europäischen Heerwesen entstand Mitte des 14. Jhds. ein neues Handwerk und damit auch ein neuer Beruf, der des Büchsenmeisters. Dabei lag die Herstellung der Feuerwaffen durchaus in den Händen des bürgerlichen Handwerks.

14. Jahrhundert[]

Eine der ältesten europäischen Darstellungen über die Anfangszeit des Geschützwesen und der Kunst der Büchsenmeister findet sich in einer Bilderhandschrift aus der zweiten Hälfte des 14. Jhds. Feuerwaffen hatten keine nationale Färbung in den Heeren, im Gegenteil bedienten sich die Machthaber der Büchsenmeister, wo sie diese nur fanden; so dienten im Osmanischen Reich Italiener, Griechen und Ungarn, in den burgundischen Ländern Italiener, Deutsche u.s.w.

15. Jahrhundert[]

Als man um 1430 begann, die Geschütze aus Metall zu erzeugen, dienten die Gußmeister zugleich als Büchsenmeister. Diese Verwendung finden sie noch am Ende des 17. Jhds.

16. Jahrhundert[]

Im 16. Jhd. erhielten die Büchsenmeister den charakteristischen Luntenspieß, der halb als Waffe, halb als Werkzeug anzusehen ist.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Büchsenmeister (DE). Version vom 04.08.2022.
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Bd. 3, S. 552 (Büchsenmeister).
  3. Meyers Großes Konversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Bd. 1, S. 827-830 (Artillerie).
  4. Boeheim, Hdb. d. Waffenkunde. aaO. S. 321 f.
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