Der Baldrian (Valeriana officinalis) gehört zu den Arzneipflanzen, wird aber auch als Gewürz- oder Salatpflanze verwendet.
Beschreibung[]
Den botanischen Namen hat der Baldrian von lat. valens für 'kräftig', der deutsche Name soll sich von Baldur, dem Asengott der nordischen Götterwelt ableiten. Als Heilpflanze war er bereits in der Antike bekannt und wurde schon von Hippokrates und Dioskurides ausführlich beschrieben. [1]
Als Heilpflanze[]
Als Heilpflanze hat Baldrian eine beruhigende, angstlösende und schlaffördernde Wirkung.
Volksglaube[]
Baldrian wurde im Mittelalter als natürliches Mittel gegen Hexen, Teufel und unreine Geister aller Art angesehen: „Baldrian, Dost und Dill - kann die Hex nicht wie sie will.“ Baldrian am Himmelfahrtstag gesammelt und über die Tür gehängt, sollte vor Zauberei schützen. Kränze aus Baldrian über der Tür gehängt mussten beim Öffnen der Türe normalerweise in Bewegung geraten, taten sie dies wider Erwarten nicht, so war klar, dass eine Hexe eingetreten war.
Wenn sich die Milch nicht buttern läßt - ein Streich, den die Hexe gern der Bäuerin spielt - musste die Milch durch einen Kranz von Baldrian gegossen werden. Brautleute trugen Baldrianblüten bei sich, weil die Elfen leicht auf sie neidisch werden konnten, denn wenn zwei Menschen den Bund fürs Leben schlossen, erregten sie dadurch leicht Neid und Missgunst bestimmter Geister - hier der Elfen.
Aus Mecklenburg überliefert ist folgender Spruch den man beim Ausgraben der Wurzel singen sollte, um die Kraft des Baldrian zu steigern: „Balderjan! Most upestan! Most hengan! Most helpen allen Menschenkindern. Und allen Nawersrindern.“ [2]
Quellen[]
- ↑ NaturaDB: Echter Baldrian. Abgerufen am 13.05.2022.
- ↑ Keltenwelt.de - Heilkräuter (Internet Archive). Version vom 17. Mai 2001.