Die Baiern sind ein germanischer Volksstamm, der ursprünglich als Bajuwaren bezeichnet wurde und am Ende der Völkerwanderungszeit entstand. Im 6. Jhd. entwickelte sich ihr Gebiet zum Stammesherzogtum Bayern, welches später Teil des Heiligen Römischen Reiches wurde.
Herkunft[]
Eine Theorie besagt, dass die Baiern ursprünglich aus dem Stamm der Markomannen hervorgingen. Da ein starkes Volk wie die Markomannen nicht unbemerkt spurlos verschwinden konnte und für die Baiern als Grundlage nur ein größeres westgermanisches, den Alemannen-Schwaben von Haus aus sprachlich nicht zu fernstehendes Volk in Betracht kam, stand außer den Markomannen als Ursprung der Baiern keine andere Möglichkeit zur Verfügung. [1]
Trotz der rein westgermanischen Sprache der Baiern vermutete eine Theorie als Herkunft einen gemischten Stamm mit vandilischem Einschlag, der auch von den Herulern und Rugiern mit ausgestaltet wurde. Diese erschienen zwar auch in der Donaugegend, allerdings nicht an derselben Stelle, ja nicht einmal in der Nachbarschaft der Baiern. [2]
Etymologie[]
Der Bezeichnung Baioarii bzw. Baiuarii, später-mit romanischer Monophthongierung von germ. ai zu a - Bavarii aus lateinischen Quellen steht das ahd. Peigira, ags. Baegeras, aisl. (auf der asächs. Form basierend) Beiarar zur Seite. Diese germanischen Formen zusammen mit dem bis heute in Bayern im Gegensatz zu Beheim, Böhmen erhaltenen Diphthong lassen das germanische *Bajja als erstes Kompositionsglied erkennen (siehe auch Völkernamen).
Aus Bai-haim-varii wurde Bai-varii. [3] Der Landesname Bayern leitet sich her aus dem keltischen Volksnamen der Boii (Bojer) bzw. seiner germanischen Form, in der sich das keltische oi zum germ. ai wandelte. Darauf kann auch das Baias, ein Teil der patria Albis (s. Albis) beim Kosmographen von Ravenna (4, 18) zurückgehen, wofür auch das alte Doppel-j in Baiern spricht.
Baioarii bedeutet also "Bewohner des Boierlandes". Dieser Name galt bereits für den Stamm, als er noch in Böhmen sesshaft war. Dass darüber kaum etwas überliefert ist, hängt u.a. damit zusammen, dass selbst über die Markomannen über lange Zeit hinweg auch sonst nichts verlautet wurde.
Geschichte[]
Bayern ist ein Gebiet, das durch germanische Massenbesiedelung geprägt ist. Die Besiedlung steht im Zusammenhang mit den Völkerwanderungsbewegungen (375-568 n.Chr.) entlang der großen Nord-Süd-Wanderstraße. Bereits früh gelangten die Markomannen auf diesen Wegen auf die Südseite der mitteldeutschen Waldgebirge und besetzten das östlich gelegene Böhmen. Dort blieben sie lange Zeit.
Völkerwanderungszeit[]
Wann die Bajuwaren ihren Sitz in Böhmen genau wechselten, ist nicht unmittelbar bezeugt und daher nur schwer genau feststellbar. Nach Funden und Ortsnamen sind die germanischen Siedlungen in Oberösterreich jünger als in Bayern westlich vom Inn und breiteten sich von West nach Ost aus. Demnach stiegen die Baiern über den Böhmer- und bayrischen Wald in den Nordkreis und zur Donau herab und überschritten diese in der Gegend von Regensburg. Mit ihrer Wanderung lässt sich die von Engilberts in seiner Vita s. Ermenfredi bezeugte Austreibung der Waresci (d.h. Naristi / Varisti = Narisker / Varisker) aus Stadevanga am Fluss Regnus in Zusammenhang bringen. Die Räumung Böhmens durch die Baiern hatte die Besetzung dieses Landes durch die Slawen zur Folge, wenn auch nicht unmittelbar; sie kamen erst mit den Avaren dorthin.
Die natürlichen Wanderstraßen, die Süddeutschland von Osten nach Westen durchziehen - die Linie des Alpenrandes, die Donau-Neckarlinie und die Eger-Mainlinie - haben für die Besiedelungsgeschichte während des historischen Altertums nur in einzelnen Abschnitten eine gewisse Bedeutung: für die Besiedelung Böhmens durch die Markomannen und für die Ausbreitung der Alemannen nach Westen und Südosten.
5. Jahrhundert[]
Zum ältesten Siedlungsgebiet der Baiern gehört das Land östlich vom Lech bis hinein ins Salzburger Land, wo sich auf dem rechten Salzachufer noch ihre aus Merowingerzeit (481 bis 752 n. Chr.) stammenden Grabfelder finden. Auch in Reichenhall werden sie früh durch ein solches Grabfeld bezeugt; ebenso in Tirol durch Funde aus Igls bei Innsbruck. Südlich dehnte sich ihr Machtbereich bis zu den Langobarden aus. So wie die Alemannen besetzten sie erst die offeneren Landschaften dichter und schoben sich später dann allmählich in die tieferen Alpentäler.
6. Jahrhundert[]
Erst als die Römer längst verschwunden waren, zogen der Volksstamm zu Beginn des 6. Jhds. als "Baiern" in das nahezu menschenleere Land zwischen Donau und Alpen. Bei Jordanes († nach 552) [4] werden die Baiern bereits als östliche Nachbarn der Alemannen angeführt, was aus der zwischen 526 und 533 verfassten Gotengeschichte (Historia Gothorum) Cassiodors stammen dürfte.
Wieder sind es die Ortsnamen, die auf -ingen enden (erst in jüngster Vergangenheit zu -ing verkürzt), die in ihrer Verbreitung ein deutliches Bild von der ersten Besetzung der alten Besiedelungsfläche geben. Reste der gallo-römischen Vorbevölkerung blieben an einzelnen Stellen, besonders am Alpenrand, zurück. Der Ausbau der Siedlungsfläche ist hier sehr stark, nicht geringer als im mittleren Deutschland.
- 548 - Der fränkische König Theudebald I. verleiht Garibald I. die Herzogswürde von Bayern.
- 553 - Nach dem Untergang des Ostgotenreiches, dem die Bojoarier nicht unterworfen waren, kommen ihre Herzöge in Abhängigkeit von den fränkischen Königen Austrasiens.
- 555 - Herzog Garibald I. von Baiern erlangt durch Heirat mit Waldrade, der Tochter des Langobardenkönigs Wacho und Witwe des Frankenkönigs Theudebald I., die Stellung eines fränkischen Königs. Er residiert in Regensburg.
- 582 - Eine Reihe von Klöstern werden vor allem am Alpenrand gegründet, unter denen das Kloster St. Peter in Salzburg mit das älteste ist.
- 589 - Garibald I. von Baiern verbündet sich mit Authari, König der Langobarden. Vergebens versuchen beide, sich von der Pflicht zu entbinden, den Franken im Fall eines Krieges Hilfe zu senden. Die Langobarden und Baiern wurden von den Franken geschlagen und zum Frieden gezwungen.
- um 593 - Garibald I. stirbt. Auf Bestreben der Franken wird sein Sohn, Tassilo I., neuer Herzog von Bayern, der sich mit den Awaren bekriegt.
Frühmittelalter[]
Im Frühmittelalter war Bayern bis auf Karl den Großen nur in einer mal engeren, mal lockeren Abhängigkeit vom Frankenreich. Doch dringt das fränkische Siedlungswesen hier wie in das südliche Alemannien schon früh ein.
7. Jahrhundert[]
- 610 - Tassilo I. von Baiern stirbt. Ihm folgt sein Sohn, Garibald II., als neuer Herzog von Bayern. Gründung des Klosters St. Gallen. Auf seinen Betrieb kommen auch St. Eustachius und Agilius nach Baiern, um das Christentum dort auszubreiten.
- um 630 - Garibald II. gibt seinem Volk die ersten geschriebenen Gesetze, die er mit Hilfe der Franken oder nach dem Muster der Gesetze des fränkischen Königs Dagobert I. abfasst.
- um 640 - Garibald II. stirbt auf einem Feldzug gegen die Kärntner. Ihm folgt sein Sohn Theodo I. als Herzog von Bayern. Dieser fuhr mit Einführung des Christentums fort. Unter seiner Regierung war es hauptsächlich St. Emmeran, der in Regensburg das Evangelium predigte.
- um 652 - St. Emmeran wird vom Sohn des Herzogs, Lantpert, aufgrund der Falschaussage seiner Schwester Uta, grausam hingerichtet. Als Herzog Theodo die Wahrheit erfährt, lässt er Emmerams Leichnam nach Regensburg überführen, wo er in der Kirche St. Georg zur letzten Ruhe gebettet wird. [5]
- Der Mörder, Landbert, wird nach Ungarn zum Erbfeind der Baiern verwiesen. Uta wird nach Italien verbannt.
- 680 - Herzog Theodo I. stirbt. Im folgt für kurze Zeit sein Sohn, Lantpert, als Herzog von Bayern. Allerdings wird noch im selben Jahr Theodo II. von Bayern neuer Herzog.
8. Jahrhundert[]
Zu Beginn des 8. Jhds. regierte Herzog Theodo II. von Baiern das gesamte Siedlungsgebiet der Bajuwaren als nahezu unabhängiger Fürst. Zeitlebens konnte er sich nicht mit dem Erstarken der fränkischen Hausmeier (Pippin II. der Mittlere) abfinden und versuchte, eine selbständige, bairische Kirchenprovinz zu errichten. [6]
Es kamen erst St. Korbinian, dann Bischof Hugibert aus Thüringen, und schließlich Bonifatius nach Bayern. Sie arbeiteten mit den Herzögen an der Einteilung des Landes in Kirchensprengel und Diözesen. Die vier Bistümer Passau, Freising, Salzburg und Regensburg wurden errichtet. Außerdem wurden Priesterhäuser errichtet, um Einheimische zu Priestern zu erziehen, und Klöster gestiftet.
- 702 - Herzog Theodo II. von Bayern verbündet sich mit den Langobarden. Zudem teilt er sein Land mit seinen drei Söhnen.
- Theudebert I. († 716/724) wird Mitregent als Herzog von Bayern und erhält Rätien mit der Hauptstadt Bozen.
- Grimoald II. († vor 725) erhält das Bairische Oberland und wird Mitregent im Teilherzogtum Bayern-Freising.
- Theudebald I. († 719) erhält einen Teil von Noricum mit der Hauptstadt Passau.
- 711 - Theodo II. teilt sein Herzogtum unter seinen nun vier Söhnen auf und ernennt diese zu Mitherrschern und Erben.
- Grimoald II. bleibt in Freising.
- Theudebald I. († 719) wird Mitregent im Teilherzogtum Bayern-Passau oder -Salzburg. Anderen Quellen zufolge erhält er Regensburg.
- Tassilo II. erhält Passau (?).
- Theudebert I. (Theodo III.) erhält Salzburg,
- 715 - Theodo II. von Bayern reist nach Rom, wo er zusammen mit Papst Gregor II. eine Organisation der Bistümer und die Errichtung einer selbständigen, bairischen Kirchenprovinz erarbeitet. Teilung in die vier Bistümer Regensburg, Freising, Passau und Salzburg. [7]
- 717 - Herzog Theodo II. von Bayern stirbt. Im folgt sein Sohn, Tassilo II. als Herzog von Bayern.
- 719 - Theudebald I. und sein Bruder, Tassilo II. von Baiern, sterben.
- 724 - Als Theudebert I. stirbt, kommt es zwischen Grimoald II. (seinem Bruder) und Hugbert (Theudeberts Sohn) zum Kampf und die Nachfolge als Herzog von Bayern. Hugbert flieht ins Frankenreich und bittet den mächtigen fränkischen Hausmeier, Karl Martell, um Hilfe. [8]
- 725 - Karl Martell rückt gegen das bairische Stammesherzogtum vor, um es stärker an das Frankenreich zu binden. Grimoald II. von Baiern stirbt. Es folgt Hugbert I. als Herzog von Bayern. Im Gegenzug für die militärische Unterstützung muss er bairische Gebiete in Südtirol an das Langobardenreich abtreten.
- 728 - Karl Martell besiegt die Baiern. Hugbert I. muss Teile seines Reiches dem merowingischen König Theuderich IV. (König 721–737) unterstellen. [9] Dadurch verliert er fast den ganzen Nordkreis und muss die Oberhoheit der Franken förmlich anerkennen.
- 736 - Herzog Hugbert I. von Baiern stirbt. Ihm folgt Odilo I. als Herzog von Bayern.
- 738 - Bonifatius wird in Rom von Papst Gregor III. zum päpstlichen Vikar für ganz Deutschland, also auch Bayern und Süddeutschland, ernannt. Bayern wird in die Sprengel von Passau, Regensburg, Freising und Salzburg geteilt.
- 739 - Kanonisierung der vier Bistümer Passau, Regensburg, Freising und Salzburg unter Bonifatius und Odilo.
- 743 - Herzog Odilo I. von Baiern versucht, sich von der Herrschaft der Franken zu befreien und nimmt den Titel eines Königs an. Zugleich vereint er die Alemannen, Sachsen und Slawen zu einem Bündnis gegen die Franken.
- 744 - Schlacht bei Epfach am Lech: Odilo I. unterliegt gegen die Söhne Karl Martells, Pippin III. dem Jüngeren und Karlmann. Er darf sein Herzogtum behalten, jedoch kommt Bayern unter fränkische Oberhoheit.
- 748 - Odilo I. stirbt. Sein Sohn, Tassilo III., wird im Alter von 6 Jahren unter der Vormundschaft seiner Mutter Chiltrude Herzog von Bayern.
- Kurz darauf versucht Grifo, Halbbruder von Pippin und Karlmann, selbst Herzog von Bayern zu werden und das Gebiet aus der Oberhoheit des Frankenreiches zu lösen. Er entführt Tassilo III. und seine Mutter Chiltrude. [10]
- 749 - Pippin III. zieht gegen Bayern. Nach dem Sieg über Grifo setzt er Odilos 7-jährigen Sohn Tassilo III., unter der Vormundschaft seiner Mutter-Regentin Chiltrude, als Herzog von Bayern ein, allerdings als fränkischen Vasallen. [11]
- 754 – Die Regentin Chiltrude stirbt.
- 757 - Pippin III. überträgt dem jungen Tassilo III. die Regierung Bayerns, allerdings muss dieser dem Frankenkönig nun den Treue-Eid schwören.
- 776 - Theodo III. wird Mitregent seines Vaters Tassilo III.
- 787 - Karl der Große fällt in Bayern ein, und der arg bedrängte Herzog Tassilo III. bittet um Frieden.
- 788 - Tassilo III. verbündet sich mit den Awaren gegen Karl den Großen. Daraufhin nimmt ihn dieser gefangen, Bayern wird zur fränkischen Provinz und Karl der Große nun selbst Herzog von Bayern.
- 791 - Beginn des Awarenkrieges durch Karl den Großen.
- 794 - Herzog Tassilo III. muss auf der Kirchenversammlung zu Frankfurt a. M. Bayern endgültig an Karl den Großen abtreten. Bayern wird Provinz des Frankenreiches und nun von den Karolingern 794–911 beherrscht .
- Karl der Große teilt das Land in Grafschaften, denen Grafen vorstehen und über die meist derselbe Markgraf befehligt, der auch gegen die Awaren und Slawen in Böhmen die Aufsicht führt.
- Die Awaren werden bis an die Raab zurückgedrängt, die Markgrafschaft Österreich gegründet und meist mit Ansiedlern aus Bayern bevölkert. Bayern erhält auch einen eigenen Erzbischof.
- 796 - Herzog Tassilo III. von Baiern stirbt.
Seit man sie unter diesem Namen kennt, waren die Baiern immer ein Teil des Frankenreiches. Aufgrund dieser politischen Abhängigkeit erfährt man stets nur von ihren Herzögen, nicht von Königen. Neben ihrem Herzogsgeschlecht mit dem patronymischen Namen Agilolfingi tauchen im Lex Baiovariorum (dem Baiuwarenrecht) noch mehrere Adelsgeschlechter auf, die Hosi (Huost), Throzza (Draoza), Fagana, Hahiling, *Annion. Auch davon scheint Hahilinga patronymisch zu sein und Abkömmlinge eines Hahilo zu bezeichnen.
- Fagana - "die Fröhlichen" nach asächs. fagan, ags. faegen, anord. feginn = laetus.
- Throzza - wohl "die Verdrießlichen" oder 'die Widerspenstigen' nach germ. *þrauta- 'Beschwerde, Mühsal', anord. þriotr = 'widerspenstiger Mensch'.
- Hosi - das an ags. hos = bramble, thorn anklingt, ist unklar.
- Annion - von überliefert Anniona und dem jüngeren Aennion. Stellt einen jan-Stamm germ. Anjan- oder Annjan- von unbekannter Bedeutung dar.
Vermutlich bezeichnen diese Namen nicht nur Adelsgeschlechter, sondern auch alte Stammesverbände, an deren Spitze diese standen. Doch darf man die Hosi nicht mit Fastlinger [12] von den pannonischen Osi ableiten.
9. Jahrhundert[]
Nach der Niederwerfung der Awaren durch Karl den Großen griffen die Baiern erstmals über die Enns und mit größerem Nachdruck nach dem Sieg der an ihre Stelle getretenen Ungarn. Auffallend ist allerdings ein Flussname wie Erlaff in Niederösterreich gegenüber röm. Arlape, Arelape, da nach allgemeiner Annahme die hochdeutsche Lautverschiebung im 9. Jhd. längst abgeschlossen war. Dies könnte darauf hinweisen, dass die bayrische Kolonisation schon während der Awarenherrschaft einsetzte, oder dass mit den vordringenden Baiern verstreute Reste älterer germanischer Bevölkerung verschmolzen; dafür spricht auch ein Name wie March, der nicht erst aus slaw. Morava entstanden ist; s. Marus.
- 814 – Ludwig I. der Fromme übergibt Bayern als fränkisches Teilkönigreich zur Verwaltung anfänglich an seinen älteren Sohn Lothar I..
- 817 - Ludwig I. der Fromme regelt in der Ordinatio imperii seine Nachfolge neu. Ludwig II. der Deutsche wird dadurch König von Bayern.
- 838 - Als Ludwig I. der Fromme in einer erneuten Reichsteilung seinem Sohn, Ludwig II. den Deutschen, lediglich Bayern lässt, während dessen Brüder das gesamte Westfranken (Karl II. der Kahle) und Italien nebst Austrasien (Lothar I.) erhalten, greift Ludwig II. gegen seinen Vater zu den Waffen.
- 843 - Bei der Reichsteilung nach dem Vertrag von Verdun erhält Ludwig II. mit östlichen Gebieten den größten Teil des Frankenreich, bestehend aus Bayern, Franken, Sachsen und Thüringen. Er wird König des Ostfrankenreichs, welches sich später zum Heiligen Römischen Reich entwickelt.
- 861 - Ludwig II. der Deutsche überträgt die Oberaufsicht über Bayern an seinen ältesten Sohn, Karlmann.
- 865 – Ludwig II. der Deutsche verfügt, dass nach seinem Tode Bayern und die Ostmark an Karlmann († 880) gehen. [13]
- 876 – Ludwig II. der Deutsche stirbt. Seine Söhne übernehmen die Herrschaft in den ihnen zugewiesenen Gebieten. Karlmann wird (Unter-)König von Bayern, mit der Hoheit über Böhmen, Mähren, Kärnten und einen Teil von Ungarn.
- 880 - Durch den Vertrag von Ribemont erhält Ludwig III., König des Ostfrankenreiches, die Westhälfte Lothringens und nach dem Tode seines Bruders Karlmann auch das Teilkönigreich Bayern.
- 882 - Ludwig III. stirbt ohne männliche Erben, wodurch sein Herrschaftsgebiet an seinen Bruder fällt. Karl III. wird König von Bayern, Franken und Sachsen. Dieser beginnt mit dem Bau eines Kanals zwischen Donau und Rhein, der jedoch unvollendet bleibt.
- Svatopluk I. von Mähren († 894), ein Verbündeter Karls III., fällt in die bairische Ostmark ein und verjagt die Markgrafen Wilhelm und Engelschalk. Diese verbünden sich daraufhin mit Arnulf von Kärnten in Pannonien, der sich wiederum gegen Svatopluk mit den Bulgaren verbündet. [14]
- 892 - Arnulf von Kärnten zieht mit Hilfe der Ungarn siegreich gegen den Feind Bayerns, den Mährenkönig Svatopluk I. von Mähren (lat. Zwentibald).
- 893 - Luitpold, ein Neffe Arnulfs, wird Markgraf von Bayern.
10. Jahrhundert[]

Karte des Herzogtums Bayern im 10. Jhd.
- 903 - Luitpold erhält den Nordkreis (Dux) des bairischen Heerbannes.
- 907 - Ludwig IV. das Kind schafft es nicht, sich gegen die Einfälle der Magyaren zu behaupten. In der Schlacht von Pressburg wird der bayerische Heerbann unter Markgraf Luitpold von Bayern vernichtend geschlagen.
- Arnulf I. der Böse wird Herzog von Bayern. Beginn des jüngeren bayerischen Stammesherzogtums, zu dem der gesamte östliche Alpenraum zählt.
- 909 – Schlacht an der Rott: Arnulf I. kämpft siegreich gegen die Ungarn.
- 910 – Schlacht bei Neuching: Arnulf I. kämpft siegreich gegen die Ungarn.
- 911 - Ludwig IV. das Kind stirbt. Mit ihm erlischt die Karolingische Linie im Ostfrankenreich. Ende der Herrschaft der Karolinger über Bayern.
- Zu dieser Zeit umfasst das Königreich Bayern, außer Bayern, auch Tirol bis Trident, Kärnten, Steiermark und den Nordgau, das slawische Land zwischen der Drau und Save bis zur Mündung in die Donau, dessen Herzöge Bayerns Oberherrschaft anerkennen, bis sie von den Ungarn bezwungen werden.
- 913 – Schlacht am Inn: Arnulf I. kämpft siegreich gegen die Ungarn und drängt diese zurück, woraufhin sie ihm vertraglich zusichern, nicht mehr in Bayern einzufallen.
- 919 - Heinrich I. wird König des Ostfrankenreiches und zwingt die widerspenstigen Herzöge, darunter auch Arnulf I., zur Unterwerfung. Heinrich I. fällt in Bayern ein, wird jedoch schnell zurückgeschlagen.
- 921 - Im „Vertrag von Regensburg“ erkennt Herzog Arnulf I. von Bayern nach den Kämpfen mit Heinrich I. dessen Oberhoheit an. Im Gegenzug gewährt ihm der König die eigenständige Herrschaft. [15]
- 937 - Herzog Arnulf I. von Bayern stirbt. Ihm folgt sein Sohn Eberhard I. als Herzog von Bayern.
- Herzog Eberhard I. Franken nimmt Heinrich, den zukünftigen Herzog von Bayern, gefangen und gerät dadurch in Konflikt mit dessen Bruder und Nachfolger als König des Ostfrankenreiches, Otto I..
- 955 - Der erst 4-jährige Heinrich II. wird unter der Vormundschaft seiner Mutter und des Bischofs Abraham von Freising, Herzog von Bayern.
- 976 - Das Herzogtum Kärnten wird vom Herzogtum Bayern abgetrennt. Heinrich III. von Bayern wird Herzog von Kärnten (Österreich) und Markgraf von Verona (Italien).
- 983 - Heinrich III. wird Herzog von Bayern.
Hochmittelalter[]
11. Jahrhundert[]
- 1009 - Heinrich II. (HRR) wird Herzog von Bayern.
- 1027 - Heinrich III. (HRR) wird Herzog von Bayern.
- 1042 - Heinrich II. von Luxemburg wird als Heinrich VII. Herzog von Bayern.
- 1047 - Heinrich III. (HRR) wird erneut Herzog von Bayern.
12. Jahrhundert[]
- 1126 - Heinrich der Stolze wird als Heinrich X. Herzog von Bayern.
- 1127 - Eines der frühesten Ritterturniere auf deutschem Boden findet in Würzburg statt.
- 1139 - Markgraf Leopold IV. von Österreich wird als Leopold I. Herzog von Bayern.
- 1143 - Markgraf Heinrich II. von Österreich wird Herzog von Bayern.
- 1156 - Kaiser Friedrich I. Barbarossa gibt den Welfen das Herzogtum Bayern zurück. Heinrich der Löwe wird Herzog von Bayern.
- 1180 - Otto von Wittelsbach wird Herzog von Bayern.
Spätmittelalter[]
Renaissance[]
16. Jahrhundert[]
- 1553 - Nach dem kinderlosen Tode des Herzogs Johann Ernst von Coburg fallen die bayerischen Ämter Coburg und Königsberg an Johann Friedrich den Großmütigen und somit an die wettinischen Ernestiner.
Quellen[]
- Hoops, Johannes: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (WP). 1918-1919. Bd. 1, S. 156.
- Pierer's Universal-Lexikon: Baiern (2) (Zeno.org). Altenburg, 1857. Bd. II, S. 188-218.
- Wikipedia: Geschichte Bayerns (DE). Version vom 07.05.2025.
Einzelnachweise[]
- ↑ Zeuß, Kaspar: Die Deutschen und die Nachbarstämme (Internet Archive). München, 1837. S. 364 ff.
- ↑ Müllenhoff, Karl: Deutsche Altertumskunde. Berlin 1870-1908. Band 4, S. 120.
- ↑ Bremer: Ethnographie der germanischen Stämme in Pauls Grundriß. S. 213, (947)
- ↑ Jordanes: Getica - De origine actibusque Getarum. 55
- ↑ Wikipedia: Emmeram von Regensburg (DE). Version vom 11.06.2025.
- ↑ Wikipedia: Theodo II. (DE). Version vom 11.06.2025.
- ↑ Wikipedia: Theodo II. (DE). Version vom 11.06.2025.
- ↑ Wikipedia: Grimoald II. (Bayern) (DE). Version vom 17.06.2025.
- ↑ Wikipedia: Hugbert (Bayern) (DE). Version vom 16.06.2025.
- ↑ Wikipedia: Odilo (Bayern) (DE). Version vom 17.06.2025.
- ↑ Wikipedia: [ https://de.wikipedia.org/wiki/Grifo Grifo] (DE). Version vom 18.06.2025.
- ↑ Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, Ausgabe 19
- ↑ Wikipedia: Ludwig_III. (Ostfrankenreich) (DE). Version vom 20.06.2025.
- ↑ Wikipedia: Svatopluk I. (Mähren) (DE). Version vom 24.06.2025.
- ↑ Wikipedia: Arnulf I. (Bayern) (DE). Version vom 25.06.2025.