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Der heilige Benedikt von Aniane, auch St. Benediktus Anianus oder Euticius, geboren als Witiza (* vor 750; † 821) war ein Reformabt des Benediktinerordens und Gründer des Klosters St. Sauveur in Aniane (Frankreich) sowie der Reichsabtei Kornelimünster bei Aachen. Er unterstellte 817 alle Klöster des fränkischen Reiches der Benediktinerregel des Benedikt von Nursia.
Quellen[]
Witiza, Graf von Maguelone, wurde um 750 als Sohn des Grafen Aigulf von Maguelone in Languedoc (Südfrankreich) geboren. Schon früh zog er an den königlichen Hof und wurde Mundschenk Pippins des Jüngeren. Durch einen Unfall bewogen, fasste er den Entschluss, ein Ordensmann zu werden. Als solcher machte er sich zur Aufgabe, das Mönchtum zu seiner alten asketischen Strenge zurückzuführen und ihm Einfluss auf das öffentliche Leben des Volkes zu verschaffen. [1]
- 774 – tritt er in den Benediktinerorden, in das Kloster St. Seine (S. Sequani) bei Dijon, ein und nimmt den Ordensnamen 'Benedikt' an. Dort hat er eine Zeit lang das Amt eines Kellermeisters inne.
- 776 - erwählen die Mönche Benedikt nach dem Tod des Abtes zu dessen Nachfolger, doch da ihm die Abneigung seiner Brüder gegen die Reform bekannt ist, verlässt er das Kloster.
- 782 – gründet er auf seinen Gütern in Languedoc am Bach Aniane (daher sein Beiname) das Kloster St. Sauveur ('zum Weltheiland') als Einsiedelei nach strenger Observanz. Bald folgen viele Klöster seinem Muster.
- 816-817 – Benedikt gründete die Abtei Inda des St. Cornelius bei Aachen (später Reichsabtei Kornelimünster).
- 816-819 – Das Aachener Konzil schreibt die Benediktinerregel sowie die von Benedikt verfasste Consuetudo (Capitulare monasticum) als alleinverbindliche Mönchsregel fest. Karl der Große ernennt ihn zum Oberhaupt aller Klöster.
Benedikt von Aniane verstarb in der Abtei in Kornelimünster im Jahre 821. Die Nachwelt nennt ihn auch „den zweiten Benedikt“, da er durch seine Concordantia Regularum im 9. Jhd. alle älteren Regeln auf die ursprüngliche Regel des hl. Benedikt zurückführen wollte.
Einzelnachweise[]
- Herders Conversations-Lexikon (Zeno.Org). 1. Auflage. Freiburg im Breisgau 1854–1857. Bd. I, S. 478-479.
- Pierer's Universal-Lexikon (auf Zeno.Org). 4. Auflage 1857-1865. Altenburg, 1860. Bd. 2, S. 556-558.
- Vollständiges Heiligen-Lexikon (Zeno.Org). Augsburg, 1858. Bd. I, S. 433.
- Wikipedia: Benedikt von Aniane (DE). Version vom 25.10.2021.
Einzelnachweise[]
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon (Zeno.org). Leipzig, 1905. Bd. II, S. 626.