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Der heilige Benedikt von Nursia (um 480-547) war der Gründer der Abtei Montecassino bei Neapel. Er ist Namensgeber des Benediktinerordens und gilt als Stifter des Klosterlebens in der abendländischen Kirche, da seine Klosterregeln zum Vorbild für das Zusammenleben in vielen Klöstern Europas wurden.

Beschreibung[]

Benedikt war Einsiedler, Abt und Ordensgründer und gilt als Patriarch des geregelten, abendländischen Mönchwesens. Geboren wurde er um 480 in Nursia (Norcia) in Umbrien (Italien), nordöstlich von Rom, als Sohn einer angesehenen, gräflichen Familie. Mit 14 Jahren, als er das Alter erreicht hatte, wo er sich den Wissenschaften widmen konnte, schickten ihn seine Eltern zum Studium in die öffentlichen Schulen nach Rom.

Doch war er von der sittenlosen Lebensweise, besonders unter seinen Altersgenossen, so enttäuscht, dass er Rom verließ, um sich in die Einsamkeit zu begeben. Seine Amme Cyrilla folgte ihm bis in das Dorf Affile (lat. Afilae), ungefähr 30 Meilen südöstlich von Rom, wo er ihr entkam und allein die Gebirge von Subiaco (Sublacus), unweit Palestrina (Latium), erreichte.

Dort traf er den hl. Romanus von Subiaco (gest. ca. 550), einen in der Nachbarschaft lebenden, der ihm das Klostergewand gab und ihn in den Pflichten des Standes unterwies, den er anzunehmen gedachte. Zugleich führte er ihn weiter in's Gebirge an eine tiefe Höhle („die heilige Gruft“ genannt), in der sich Benedikt um das Jahre 494 als Einsiedler niederließ.

  • um 494 - Benedikt lässt sich in einer Höhle bei Subiaco nieder, wo er 3 Jahre lang als Einsiedler lebt und sich schweren Kasteiungen unterzieht.
  • 497 – Benedikt wird von Hirten entdeckt und zieht viele Jünger an, die seine Lehren vernehmen.

Später wählten ihn die Mönche des Klosters San Cosimato in Vicovaro (Varronis vicus) zum Abt. Allerdings erregte Benedikts Eifer für Sitte und Zucht bald ihr Missfallen, so dass ihn die ausschweifenden Mönche sogar vergiften wollten und wegen seiner Strenge bald wieder von dort vertrieben. Daraufhin ging er wieder in die Einöde von Subiaco, wo sich ihm bald viele Jünger anschlossen.

  • ab 515 - Benedikt errichtet mehrere Klöster und erleidet neue Verfolgungen,
  • ab 520 - Benedikt sammelt Mönche um seine Einsiedelei,
  • um 529 - Benedikt gründet mit ihnen die Abtei Montecassino auf der Stelle eines alten Apollotempel in Kampanien. Diese wird zum Mutterkloster des Benediktinerordens, er selbst wird Abt dieses Klosters.
  • um 540 - Benedikt verfasst als Abt von Montecassino seine Klosterregularien, die Regula Benedicti, und begründet damit das benediktinische Mönchtum.

Benedikt starb im Jahre 543 als Patriarch der des abendländischen Mönchstums. Seit 653 befinden sich Teile seiner Überreste im Kloster Fleury (Saint Benoît sur Loire). Sein Heiligenattribut ist ein zersprungener Kelch mit einer Schlange, weil auf sein Gebet und Kreuzzeichen der giftgefüllte Becher zerbrach.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]