Als Bernsteinaxt werden Kettenanhänger, Amulette und Perlen aus Bernstein bezeichnet, die in der Form doppeltschneidiger Äxte und Hämmer geschnitzt sind. Solcher Schmuck war in der Jungsteinzeit (Neolithikum) sehr allgemein verbreitet, was sich aus der Häufigkeit der Funde erschließen läßt. In Dänemark und Schweden wurden einige bis 12 cm große Äxte aus Bernstein gefunden; diese wurden jedoch nicht als Schmuck, sondern als Votivgegenstände zu betrachtet.
Funde[]
Aus dem Spätneolithikum (2450-2000 v.Chr.) wurden in einem Grabhügel in Lanarkshire (Schottland) Bernsteinäxte in Perlenform ausgegraben. Diese Bernsteinperlen wurden zusammen mit sechs lokal hergestellte Perlen aus Cannelkohle gefunden. Sie sind aus skandinavischen Bernstein und wurden aus dem Norden Europas irgendwann zwischen 2450 und 2000 v. Chr. importiert. Die Perlen haben die Form von Miniatur-Streitäxten, Symbol der Macht in Schottland und in Kontinentaleuropa. Nur die reichsten Leute und mit dem höchsten Status hatten Zugang zu Gold und Bernstein in der Bronzezeit Großbritanniens. Bernsteinperlen und Steinstreitäxte von voller Größe sind von Anfang an aus Einzelbestattungen im gesamten Nordseeraum bekannt. Diese Perlen sind in Schottland jedoch einzigartig. [1]
Galerie[]
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 1. Johannes Hoops, 1918-1919. S. 260. Art. v. Dr. Br. Schnittger, Nationalmuseum Stockholm.
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 National Museums of Scotland: Beads of amber (ID: 000-190-000-962-C)
- ↑ Nordische Altertumskunde (Internet Archive). Sophus Müller. Übersetzung. V. Jiriczek. 2 Bände. K.J. Trübner Verlag, Straßburg 1897-98. Bd. I, Fig. 74-75
- ↑ JORVIK: Artefact Gallery (York Archaeological Trust)