Bildzauber gehören im Volksglauben, genau wie die verwandten Namenszauber, zu den sog. Übertragungszaubern.
Beschreibung[]
Der Bildzauber gehört in das Gebiet der schädigenden Zauber. Dabei wurde das Bild des Menschen oder eine Gestalt, in dem man diesen wähnte, als der Mensch selbst angesehen, und was mit seinem Bilde vorgenommen wurde, sollte mit diesem geschehen. Ein Glaube, der ebenfalls fast bei allen Völkern nachweisbar ist [1]. Selbst Verwandte konnte solch ein Zauber entzweien, wie es z.B. die Islandsagas zeigen.
Mit dem Bilde des Menschen deckte sich sein Schatten. Er war die den Menschen begleitende Seele, seine fylgja, und wer dem Menschen den Schatten nahm, raubte ihm seine Seele (vgl. Seelenglauben: Gestaltwandlung). Daher die Angst vor dem sommerlichen Mittagsgeist, denn in der Mittagssonne des Hochsommers schwandt der Schatten des Menschen fast ganz [2] [3].
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Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 4 (Art. Aberglaube), Bd. IV, S. 580 (Art. Zauber, § 8.)
Einzelnachweise[]
- ↑ vgl. Skutsch, Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde (auf Wikisource). Breslau 1896-1938. Heft 13–14, 1905 (Internet Archive). S. 525 ff.
- ↑ Rochholz. "Deutscher Glaube und Brauch" Band I, Seite 59 ff.
- ↑ Archiv für Religionswissenschaft. Freiburg i. B. 1898.