Blutsbrüderschaft nennte man den bei verschiedensten Völkern der Erde verbreitete Brauch, dass Männer durch Vermischung ihres Blutes ein Brüderschaftsverhältnis begründen. Er findet sich u.a. in der Edda und den isländischen Sagas.
Beschreibung[]
Bei Saxo Grammaticus wird die Blutsbrüderschaft in einer eigentümlichen, noch nicht genügend erklärten Form, überliefert, dass die Blutsbrüder unter einem Rasenstreifen ihr Blut auf denselben Fleck Erde rinnen lassen und sich schwören, wie Brüder für einander die Blutrache üben zu wollen. Weitergehende Rechtswirkungen werden neben dieser Blutrachepflicht allerdings nicht erwähnt.
Dagegen findet sich der westnord. Name, der die Blutsbrüderschaft bezeichnet, fóstbróðralag, auch als Bezeichnung der Pflegebrüderschaft. Das historische Verhältnis zwischen beiden Rechtsinstituten ist zweifelhaft, ebenso das Verhältnis der Blutsbrüderschaft zur Schwurbrüderschaft und Gilde. In den deutschem Sagen findet sich eine Spur einer Blutsbrüderschaft z.B. im cruentum pactum zwischen Walthari und Hagen
Quellen[]
- Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters (Internet Archive). Rudolf Kögel. Strassberg : Trübner, 1894. Bd. I, 2, 298.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 297.