Das Schiff von Brösen wurde 1872 im heutigen Brzeźno, einem Stadtteil von Danzig (Polen) aufgefunden. Unter den Schiffsfunden von der südlichen Ostseeküste war es einer der besterhaltenen (abgesehen vom Nydamer Boot); doch wurde es durch Achtlosigkeit leider vernichtet.
Beschreibung[]
Das Schiff von Brösen zeigte eine Länge von ca. 17,5 m, eine Breite von ca. 4,9 m und eine Tiefe von - soweit erhalten - 1,5 m, vermutlich aber mehr. Es bestand aus Klinkerbau aus 4 cm starken gespaltenen (nicht gesägten) Eichenplanken, die mit Eisennägeln untereinander und mit Holznägeln an den Spanten befestigt waren. Zum Vor- und Achtersteven verlief die Form gleichmäßig spitz; und es besaß einen flachen Boden mit einer Hohlkehle über dem Kiel zum Auslauf des Bilgewassers, ähnlich wie bei den heutigen norwegischen Booten. Da am Schiff keine Spur eines Hecksteuers vorhanden war, deutet der Fund in die Zeit des Frühmittelalters, sicher jedoch vor 1250.
Der Schiffsfund von Brösen entspricht dem Bild, der seegängigen Handels- und Frachtschiffe, wie sie in den literarischen Nachrichten aus dem skandinavisch-baltischen Europa während der Wikingerzeit- und Sagazeit überliefert sind. Diese hatten eine etwas mehr gedrungene, hochbordige Bauform, wie Knorren, Byrdingar und vielleicht auch für die friesischen Koggen erschließen lassen (s. Schiffsarten).
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Quellen[]
- Geschichte der deutschen Seeschiffahrt (Google Books). Walther Vogel. Neuauflage Walter de Gruyter, 1973. ISBN 3110023040, ISBN 9783110023046.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 104 ff. Art. Schiff, § 16.