Ein Bratrost (anord. brandreið) oder eine Bratpfanne trat erst verhältnismäßig spät als eigenständiges Wort in seiner heutigen Bedeutung auf. Ursprünglich hatte er die Bedeutung eines Feuerbocks, also des Gerät, worauf die brennenden Scheite 'ritten'.
Beschreibung[]
Bis ins Frühmittelalter hinein kochten die Skandinavier das Fleisch meistens. Wenn sie es brieten - was besonders unter den Häuptlingen geschah -, wurde es an einem Spieß (anord. teinn) über das Feuer gehalten. Daher stammen die altnordischen Ausdrücke steik - der 'Braten' und steikja - Verb. 'braten' (mit Stecken verwandt). Das spätaltnordische rist - 'Bratrost' und járngrilli - der 'Eisenrost' sind Lehnwörter.
Auch das anord. brandreið - der 'Bratrost' tritt erst ziemlich spät auf. Dagegen finden sich in England und Deutschland schon früher sowohl der Bratrost (ags. hierste, davon hierstan - 'rösten, braten', ahd., mhd. röst), als auch die Bratpfanne (ags. þolle - 'sartago', hierstepanne, brǣdepanne, ahd. róstpfanna).
Quellen[]
- Fünf Bücher deutscher Hausaltertümer von den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum 16. Jahrhundert (Internet Archive). (1899). Moriz Heyne. 3 Bände. Leipzig 1899-1903. Bd. II, S. 290 f.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 310 f.