Die Brennnessel (Urtica dioica) gehört zu den Heilpflanzen, kann aber auch als Salat genossen werden.
Beschreibung[]
Neben dem Verzehr oder Verwendung als Tee war die Brennnessel eine wichtige Faserpflanze für festes Nesseltuch, Netze oder Stricke. Aus den Samen kann ein wertvolles Öl gewonnen werden. Brennnesselabkochungen werden gern als Pflanzenstärkungsmittel gegen saugende Insekten eingesetzt. Als Jauche werden Brennnesseln auch zum Düngen verwendet. [1]
Als Heilpflanze[]
Als Heilpflanze wird die Brennnessel für Entwässerungskuren eingesetzt, da liefert harntreibendes Kalium sowie Flavonoide sie. Auch zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden findet die Verwendung.
Volksglaube[]
Im Volksglauben wird die „brennende“ Pflanze zum Schutz vor Hexen und Dämonen gebraucht. Die Brennnessel zählt zu den Neunkräutern (neunerlei Kräuter, die Neun ist ein Zauberzahl). Wenn man die Neunkräuter zusammen mit neunerlei Holzarten kochte und dann im Schein des abnehmenden Mondes vergrub, ohne zu sprechen und ohne von jemand beobachtet zu werden, sollte man von allen angehexten Leiden geheilt werden.
Die Nessel dient auch dazu Heilungschancen vorauszusagen. Legte man die Brennnessel in den Urin des Kranken und blieb sie dabei Tag und Nacht grün, so würde er bald gesund, schrumpfte sie aber ein, so war jede Hoffnung auf Besserung umsonst.
Ein Kranker konnte auch sein Fieber auf die Nessel übertragen und so gesunden, wenn er nach Sonnenuntergang etwas erbetteltes Salz über das Kraut streute und folgende Beschwörungsformel dazu sprach: „Nesselstang, ich klage dir, mein sieben und siebzigerlei Fieber plaget mich. Nimm es ab von mir, behalt es an dir!“ Ließ die Pflanze den Kopf hängen und verwelkte, dann hatte der Zauber geholfen und der Kranke war von diesem Fieber auf alle Zeit erlöst.
Die Nessel war auch ein Helfer, um feurige Liebe auszulösen. Ein Öl mit Nesselsamen und gemahlenen Pfeffer half. Nesselsamen in Wein sollte Begierde zur Unkeuschheit machen, wie uns Dioscurides, ein griechischer Militärarzt im 1. Jahrhundert, mitteilte.
Quellen[]
- Keltenwelt.de - Zauberkräuter, mystische Wirkung von Pflanzen (Internet Archive). Version vom 17. Mai 2001.
- ↑ Wikipedia: Große Brennnessel - Nutzung (DE). Version vom 16.05.2022.