Die Bezeichnungen für Bruchzahlenrechnung lassen sich bis in den urgermanischen Sprachgebrauch zurückverfolgen. Wortbildungen, die dem dt. anderthalb (1 ½) entsprechen, finden sich auch in West- und Nordeuropa: ags. oðer healf, anord. halfr annarr. Dem Altnordischen war ebenso die Halbierung der Zehner geläufig: halffertogr - '35-jährig', halfníræðr - '85-jährig'.
Im Angelsächsischen finden sich auch die Drittelbezeichnung twæde dælas (⅔). Bemerkenswert ist ferner die altnordische Substantivableitung von Ordinalzahlen durch -ung-: þriðjongr (⅓), fiorðongr (¼). Die Unzenbezeichnung und -rechnung an sich beruhte durchaus auf antikrömischer Tradition (s. Rechenkunst).
Quellen[]
- Geschichte der Mathematik (Internet Archive). Moritz Benedikt Cantor. Leipzig B.G. Teubner, 1894. Bd. I (3. Aufl.), S. 775 ff.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 332 f.