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Der Bryti war im skandinavischen Beamtenwesen des Mittelalters ursprünglich der Speisenverteiler (Schenk) und gehörte als solcher zu den unfreien Ministerialen.

Beschreibung[]

Der nordische bryti war dem Wortsinn nach eine Person, die an andere Speisen austeilte (zu anord. brytia - 'zerteilen'). Dem entspricht es, dass er in den Quellen als ein meist dem unfreien Stande angehöriger Wirtschaftsbeamter erscheint. Der in allen drei skandinavischen Reichen vorkommende bryti des Königs war ein auf einem Königshof sitzender Gutsbeamter, der anfänglich ebenfalls nur wirtschaftLiche Aufgaben zu erfüllen hatte.

Allmählich aber übernahm dieser die Vertretung der königlichen Finanzinteressen und wurde so zu einem staatlichen Beamten. So reichte später der Aufgabenbereich des Bryti weit über die Aufgabe als Mundschenk hinaus und er wahrte als Verwalter (kunungs bryti) die königlichen Interessen auf den königlichen Gutshöfen.

Besonders in dieser Funktion, aber auch schon vorher, führte der bryti als Hofbeamter des Königs in Norwegen den Titel armaðr, in Dänemark umbutzman. Dem bryti des Königs entsprach als Wirtschaftsbeamter und Finanzbeamter der des Bischofs.

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Quellen[]

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