Celt ist eine alte, aufgegebene Bezeichnung für Axt und dient auch als Sammelbezeichnung der charakteristischen Formen bronzezeitlicher Äxte und Beile.
Beschreibung[]
Das Wort 'Celt' geht zurück auf eine Stelle in der Vulgata des hl. Hieronymus (Buch Job Kap. 29, 23-24): „quis mihi tribuat ut scribantur, sermones mei, ut exarentur in libris, stylo ferreo et plumbi lamina vel celte sculpantur in silice.", wo celte, gedeutet als Ablativus von celtis - 'Meißel', aus certe verschrieben ist. Ein lat. Wort celtis hat nie existiert. [1]
Eine Theorie sieht die meißelförmigen Celte auch als mögliche Klingen des Javelot (Wurfspeeres), welche sich durch ihre gerade Tülle auszeichneten, die mit beweglichen oder festen Ringen und mitunter auch mit Lappen versehen war und zur Befestigung des Wurfriemens (Amentum) diente. Die Celte wurden ebenso oft in Russland als in Frankreich, Italien, Deutschland und England gefunden.
Waffe der Bronzezeit[]
Als 'Celte' werden mitunter die charakteristischen Formen von Metalläxten und Beilen unter den Waffen der Bronzezeit bezeichnet. Hier war der Celt ein Universalinstrument, das mit ebenderselben Wirkung als Axt, Beil oder Meißel verwendet wurde. Er diente sowohl zum Nahkampf als zum Wurf, hatte die Form eines Keils und war zum Rücken hin gerundet. Die Klinge wurde zur Aufnahme eines Schaftes ausgehöhlt; die etwas breiter werdende Schneide war scharf zugeschliffen. Viele sind Celte waren mit einer Öse versehen, durch die man einen Riemen knüpfte, mit welchem man die Klinge dem Stiel sicher verband. [2]
Die Celte bieten zwei Hauptabteilungen: Hohlkelte und Schaftkelte. Letztere haben üblicherweise nur Lappen zum Befestigen an den Stielen (s. Lappenbeil), erstere hingegen haben dazu Tüllen und sind hohl (s. Tüllenbeil). Ringe oder Ösen für die Riemen-Befestigung so wohl wie für das Amentum kommen fast nur bei den Hohlkelten vor. In der Form unterscheidet man vier Haupttypen:
- Flachcelt - Flachbeil in der Form ganz den neolithischen Steinbeilklingen nachgebildet.
- Kragencelt und Leistencelt - Flachbeile mit seitlichen Gurten (Randbeile), um dem Stiel einen sicherern Halt zu geben. Die Querleiste bei den Leistencelten sollte das zu tiefe Eindringen der Klinge in den Schaft verhindern (Absatzbeil).
- Lappencelte - Bei diesem Lappenbeil sind die Kragen so weit vergrößert, dass sie den Schaft großenteils umschließen.
- Paalstab - dän. „Paalstave“. Schaftkelt. Sammelbegriff der Prähistorie für Kragen-, Leisten- und Lappencelt zusammen.
- Düllencelt (Tüllencelt) - Beim Tüllenbeil sind die Lappen zusammengewachsen, der Querschnitt der Tülle ist kreis- oder eiförmig, viel- oder viereckig. Diese Celtform heißt in Skandinavien Hohlcelt. Sie ist gleich dem Flachcelt ungemein weit (ganz Europa, Asien, Amerika) verbreitet und tritt am spätesten von allen Formen auf. Sie geht bis tief in die Eisenzeit.
Schäftung[]
Die Schäftung aller Flachcelte gleicht der des Steinbeils (Bild), bei den Hohlcelten wurde dagegen der in einem Knie gebogene Schaft in die Öffnung des Celtes gesteckt und meist mittels einer kleinen Öse, die sich an dem Celt selbst befindet, festgebunden. Manche Schaftcelte, die an einer Seite eine Vertiefung und eingebogene Kanten (Schaftlappen) aufweisen und häufig als Paalstab (paalstave) bezeichnet werden, wurden offenbar in ähnlicher Weise wie der Hohlcelt geschäftet. [3]
Galerie[]
Quellen[]
- Demmin, Augustec. Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 50 ff.
- ↑ M. Much in Mitteilungen der Wiener Anthropologischen Gesellschaft. N. F. 14 (1894), S. 84 ff.
- ↑ Reallexicon der Deutschen Altertümer (Volltext auf Zeno.Org). E. Götzinger. Leipzig 1885., S. 944-947. (Artikel Stein-, Erz- und Eisenalter).
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Bd. 13, S. 679-687 (Metallzeit).