Der Claret ist ein Gewürzwein, dem man im Mittelalter medizinische Eigenschaften zuschrieb. In den sächsischen Wein- und Winzerbüchern ist er die weiße Sorte des Hypocras. [1]
Zutaten[]
Nach einem Rezept aus dem "Le Viandier de Taillevent" von Guillaume Tirel (Taillevent), dem Leibkoch von Karl V.:
- 1 l Weißwein
- 500 g Honig
- 10 g Zimt
- 50 g frische Ingwerwurzel
- 3 EL Rosenwasser
- 2 zerstoßene Gewürznelken
- 8 zerstoßene Kardamomschoten
Zubereitung[]
Die Gewürze im Mörser sorfältig fein stampfen, den frischen Ingwer fein wiegen. Mehrere Stunden in Wein einweichen, dann den Honig zugeben und in einem großen Topf mehrfach aufkochen lassen, abschäumen. Wein durch ein feines Tuch absieben. Kann warm oder kalt getrunken werden. Für den heutigen Geschmack empfielt es sich, die Menge an Honig und Rosenwasser deutlich zu reduzieren.
Medizinische Wirkung[]
Die mittelalterlichen Würzweine wurden nicht nur als Genußmittel, sondern auch als Medizin gebraucht. So wirkt Ingwer verdauungsfördernd und ist gut gegen Blähungen, Nelken sind anregend (altes Aphrodisiakum) und magenstärkend. Zimt schafft wohlriechenden Atem und Kardamom ist anregend und ebenfalls blähungslindernd. Rosenwasser, ein alkoholischer Auszug aus Rosenblättern, ist in der Drogerie erhältlich.
Quellen[]
- "Küchengeheimnisse des Mittelalters", Maggie Black / Flechsig. 1998.