Das Claymore bezeichnet zwei Arten von schottischen Schwertern. Während es als schottischer Zweihänder vom 14. bis 17. Jh. erscheint, zählt die zweite Variante als einhändiges Breitschwert (broadsword) zu den Korbschwertern und ist seit dem 17. Jh. im Einsatz. [1]
Beschreibung[]
Die alte schottische Claymore hatte einfache Querabwehrstangen, aber kein korbartiges Gitterstichblatt, welches die Hand bedeckte. Mit letzterem versehene, fälschlich Claymore genannte Korbschwerter und Säbel waren bei den Venetianern im Gebrauch und wurden Schiavone genannt, weil sie während des 16. und 17. Jhs. die Waffe der slawischen Leibwache der Dogen war, wie aus Gemälden jener Zeit hervorgeht. In Schottland erschienen sie erst im 17. Jh. [2]
Als Zweihänder[]
Als Zweihänder tritt das Claymore, auch glaymore und claidheamb, in den schottisch-englischen Heeren vor Augen. Diese besondere schottische Schwertform mit langem Griffholz für anderthalb Hand besitzt gerade, abwärts gerichtete Parierstangen und eine schmale, zweischneidige, spitze Klinge von etwa 100 cm Länge. Während das zweihändige Claymore im Spätmittelalter in Aufnahme kam, verliert es sich schon zu Beginn des 17. Jhs.
Als Breitschwert mit Korbgriff[]
Der Umstand, dass um diese Zeit, als das zweihändige Claymore außer Mode kam, die schottischen Reiter ab dem 16. Jh. mit einem Korbschwert ausgerüstet wurden, welches der venetianischen Schiavona ähnelte und welches sie bis in die Moderne trugen, führte zu einer Verwechselung des Claymore mit der Schiavona.
Die Schiavona der Schotten besitzt einen schweren, durchbrochenen Korb aus Blech, der innen mit Leder ausgefüttert ist und die ganze Hand wie ein Eisennetz umgibt. Sie wird im Englischen auch broadsword (Breitschwert) genannt, in Abgrenzung zum smallsword, einer Degen-ähnlichen Klingenwaffe [1]. Ähnliche, mit solchen Stichblättern versehene Schwerter und Säbel mit langer Klinge gehören dem Ende des 17. oder dem Anfang des 18. Jhs. an, wo sie eine der Reiterei aller Länder gemeinsame Waffe geworden waren.
Galerie[]
Quellen[]
- Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Wendelin Boeheim. Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 978-3-201-0. S. 264 ff.
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 Wikipedia: Korbschwert
- ↑ Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Augustec Demmin. Leipzig : P. Friesehahn, 1893. S. 716, 728.
- ↑ User: Rama via Musée du château de Morges (Waadtländisches Militärmuseum Morges, Schweiz)