Der Codex Manesse (auch Manessische Liederhandschrift, Große Heidelberger Liederhandschrift bzw. Pariser Handschrift) ist die umfangreichste und berühmteste deutsche Liederhandschrift des Mittelalters. Von Germanisten wird die Sammlung kurz mit C. bezeichnet. Seit 1888 wird sie wieder in der Universitätsbibliothek Heidelberg aufbewahrt (Signatur: UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848). [1]
Beschreibung[]
Der „Codex Manesse“ entstand zwischen ca. 1300 und ca. 1340 in Zürich und ist die umfangreichste Sammlung mittelhochdeutscher Lied- und Spruchdichtung. Die Handschrift enthält 140 Dichtersammlungen in mittelhochdeutscher Sprache und umfasst fast 6.000 Strophen. Ihr Grundstock entstand um 1300 in Zürich.
Die umfangreiche Sammlung mittelhochdeutscher Lyrik des Zürcher Patriziers Rüdiger Manesse und seines Sohnes gilt als eine der Hauptquellen für den „Codex Manesse“. Mehrere Nachträge kamen bis ca. 1340 hinzu. Die Handschrift gilt als repräsentative Summe des mittelalterlichen Laienliedes und bildet für den ‘nachklassischen’ Minnesang die hauptsächliche und in vielen Fällen einzige Quelle.
Die in gotischer Buchschrift von mehreren Händen geschriebene Handschrift überliefert die mittelhochdeutsche Lyrik in ihrer gesamten Gattungs- und Formenvielfalt von den Anfängen weltlicher Liedkunst um 1150/60 bis zur Zeit der Entstehung der Handschrift. Melodienotationen zu den Texten fehlen. Der Text wurde nicht nur in immer wieder verbesserten historisch-kritischen Ausgaben herausgegeben, sondern – im Unterschied zu anderen Handschriften – auch zeichengenau abgedruckt.
Berühmt wurde die Handschrift vor allem durch ihre farbenprächtigen, ganzseitigen Miniaturen. Diese zeigen die Dichter in idealisierter Form bei höfischen Aktivitäten und gelten als bedeutendes Dokument oberrheinischer gotischer Buchmalerei. [2]
Galerie[]
- Siehe auch: Kategorie:Codex Manesse
Weblinks[]
Quellen[]
- ↑ Wikipedia: Codex Manesse
- ↑ Codex Manesse (Universitätsbibliothek Heidelberg)