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Der Computus Runicus bezieht sich auf einen gotländischen Runenkalender aus dem Jahr 1328, welcher in einer Transkription von 1626 aus der Feder des dänischen Arzt und Antiquars Ole Worm (Olaus Wormius) überliefert ist. [1]

Beschreibung[]

Der Computus Runicus präsentiert sich als Runenkalender in Buchform und zeigt das vollständig punktierte Runenalphabet, einschließlich der zusätzlichen Runen Arlaug (ᛮ = 17), Tvimadur (ᛯ = 18) und Belgthor (ᛰ = 19) zur Darstellung der Goldenen Zahlen.

Der Text besteht aus den 12 Kalenderseiten und einer Reihe zusätzlicher Seiten mit detaillierten Erklärungen zum Auffinden von Informationen, einschließlich goldener Zahlen und Epakte [1].

Im Gegensatz zum ebenfalls gotländischen Taufstein von Aakirkeby weist dieser Runenkalender normale punktierte Runentypen auf. Allerdings bezeichnet:

  • die punktierte F-Rune (ᚠ) in lateinischen und in einheimischen Wörtern den Lautwert v, wenn es dem isländ. f entspricht,
  • die punktierte U-Rune (ᚤ) steht für den Lautwert y, was besonders kennzeichnend für Gotland ist,
  • die punktierte Th-Rune (ᚧ) steht für ab und an in der Bedeutung von dh (ð),
  • die S-Rune hat die Form = ᛋ, wie auch sonst außerhalb Norwegens,
  • Algiz für den Lautwert c (z) erscheint als = ᛌ,
  • die P-Rune erscheint als = 𐌁,
  • die Zeichen für æ (ᛅ) und ø (ᚯ) fehlen aufgrund des gotländischen Lautsystems.

Ansonsten finden wir in dieser Aufzeichnung der gotländischen Variante des vollständig punktierten Runenalphabets die gewöhnlichen Typen für a, d, l, n, o und t. , während aufgrund des Lautsystems die Zeichen für æ und ø fehlen. Diese Runentypen herrschten im Wesentlichen die ganze spätere Runenzeit auf Gotland hindurch bis ins 17. ja vielleicht 18. Jhd. [2]

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 Wikipedia: Computus Runicus (EN), Version vom 13.10.2020
  2. Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 44 ff. (Runenschrift, § 19.)