Mittelalter Wiki
Advertisement
Mittelalter Wiki

Eine Cotte, auch Kittel oder Cotta, war eine mittelalterliche Ärmeltunika bzw. ein langärmeliges Schlupfkleid, das im Mittelalter von Männern und Frauen getragen wurde.

Beschreibung[]

In der Blütezeit des Mittelalters bezeichnete die Cotte bei Männern ein eng anschließendes Übergewand (Rock) zum Knöpfen, welches mal kürzer und mal länger war. Innerhalb der Frauenkleidung war es ein oben eng anschließendes, unten weiteres Unterkleid, welches später auch schleppend getragen wurde (Cotte hardie). Ebenso hieß der über der Rüstung der Krieger getragene, eng anschließende, auf dem Rücken zugeknöpfte, ärmellose Waffenrock, in Deutschland Lendner genannt. [1]

Die Cotte war gefertigt aus Wolle, Leinen oder Seide. Der Schnitt war einfach und bestand aus rechteckiger Vorder- und Rückseite mit eingesetzten Keilen auf Hüfthöhe (Geren), die dem Gewand die Weite geben. Die Cotten der Frauen waren knöchel- oder bodenlang, während die Länge bei Männern je nach Epoche von bis zur Mitte der Oberschenkel reichend bis zu knöchellang variierte.

Die Cotte wurde über dem Unterkleid und unter dem Surcot getragen, wobei Rocksaum, Ärmelbündchen und Halsausschnitt der Cotte sichtbar blieben und deswegen häufig mit Borten und Stickereien verziert waren. Der Halsausschnitt für das Einschlupfen in die Cotte wurde meistens vorne in der Mitte getragen und durch einen Fürspan geschlossen.

12. Jahrhundert[]

Ab dem 12. Jahrhundert gab es für die Damen Varianten, die tailliert geschnitten und mit angeschrägten, eingepassten Ärmeln versehen waren, die im unteren Ärmelteil eng anlagen. Diese Variante wurde durch die Verstärkung der weiblichen Reize als "sündig" empfunden.

13. Jahrhundert[]

In der 2. Hälfte des 13. Jhds. gehörten die sog. „Cottelletes“ zu den typischen Jungfrauentrachten dieser Zeit, wie z.B. eine Darstellung der hl. Katharina von Alexandrien (Bild) zeigt. Sie trägt solch ein ärmelloses Oberkleid (Suckenie) ohne Gürtel, mit weiten und tief herabgehenden Ausschnitten unter den Armen. Diese Gewänder waren den Waffenröcken der Ritter nicht unähnlich und erhielten so auch ihren Namen. Da man sie immer in einer anderen Farbe trug als das Unterkleid, waren sie sehr geeignet, durch die weiten Ärmelausschnitte einen schlanken Wuchs vorteilhaft erscheinen zu lassen. [2]

Galerie[]

Quellen[]

Wikipedia
Dieses Dokument basiert in seiner ersten oder einer späteren Version auf dem Artikel „Cotte“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 25. Jan. 2012 und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Einzelnachweise[]

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon (Zeno.org), Band 4. Leipzig 1906, S. 314.
  2. Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. II, S. 34, Tafel 142
Advertisement