Der Czakan oder Czàkan (ungar. Czakany, aber auch Puzikan, Pusdogan, russ. Tschekan) war ein kurzer Hammerstock (Streithammer), der besonders in Ungarn als Reisewaffe zur Abwehr von Raubüberfällen diente.
Beschreibung[]
Als der Fausthammer im 17. Jh. überall außer Gebrauch kam erschien er in dieser Zeit und bis zuletzt als eine Art kurzer Berg- oder Gehstock und diente unter dem slawischen Namen „Czakan“ besonders in Ungarn häufig als Waffe auf Reisen zur Abwehr gegen räuberische Überfälle.
Solche Hammerstöcke wurden außerdem, früher sowohl in Ungarn wie in Polen, von den höheren Offizieren als Zeichen ihres Standes geführt.
Bei dieser Variante des Streithammers war der Hammer mit Zwingen auf einem kurzem Knüttelstiel befestigt und hatte einen beilartigen oder spitzen Ansatz auf der entgegengesetzten Seite. Beim kaiserlichen Heiduckenkorps war der Czakan am Ende des 17. und am Anfang des 18. Jhs. im Gebrauch. War dieser Bergstock mit einer Schießvorrichtung versehen, so hieß dieser „Teutscher Czakan”.
In der Aufnahme der Waffensammlung auf der Festung Mürau [1] vom Jahre 1691 fandensich türkische mit Edelsteinen eingelegte Pusikane, so wie eines davon mit vergoldeter Mondsichel und aus dem Stiel hervortretendem Dolch, auch ähnlich mit gekörnter Faden- (Filigran) Arbeit.
Quellen[]
- Boeheim, Wendelin. Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Neuauflage UNIKUM (22. Februar 2013). ISBN 3845726032. S. 363.
- Demmin, Augustec. Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 809.
Einzelnachweise[]
- ↑ Gemeinde Mírov (deutsch Mürau) in Mähren, Tschechien