Dänemark setzte sich seit der skandinavischen Eisenzeit (ca. 375-750 n.Chr.) aus drei Ländern zusammen: Jütland, Schonen und Seeland, von denen das erste von dem Volk der Jüten, die beiden andern von den Dänen im engeren Sinne eingenommen wurden.
Beschreibung[]
In Schweden und Dänemark] bildet noch bis ins Mittelalter hinein die Hundertschaft (später neben der ihr gleichgestellten Stadt) die organisatorische Einheit für Verfassung, Verwaltung und Jurisdiktion. Das Volk selbst übte diese im Wesentlichen aus, wenngleich das Königtum im Beamtenwesen verschiedene Veränderungen bewirkte.
Verwaltungseinheiten[]
Höhere Verwaltungseinheiten waren das „Land“, das sich im Folklandsthing und Landsthing äußerlich zeigte (s. Versammlungen). Zwischen Land und Haeraeth schob sich in Jütland die Syssel (anord. syssel, syslae, sylae; s. Syslumaðr) ein. Nach unten zerfiel das jütische Haeraeth in Viertel (anord. fiarþung, fiarthung).
Eine gotländische Besonderheit war die Einteilung des ganzen Landes in Drittel (anord. þriþiunger), dieser in Sechstel (adän. siattunger), von denen jedes mehrere Hundertschaften umfaßte. Das Küstenland Roþin war nur in Schiffsbezirke eingeteilt. Die Sysseleinteilung in Jütland, die sich mit den Harden sich überschneidet, ist jüngeren Ursprungs. [1]
Ausbreitung[]
Die Ausbreitung der Dänen erfolgte von Süd-Schweden aus über die Inseln und Jütland. Dabei gab es mehrere dänische Stämme und es kam in den eroberten Gebieten zunächst zur Bildung kleiner Reiche. Aus der Vereinigung dieser Kleinkönigreiche erwuchs später der dänische Staat. Als dessen Kern betrachtet die einheimische Überlieferung Seeland samt den sich unmittelbar anschließenden Inseln Falster, Laaland und Möen, ein Gebiet, das sie unter dem Namen Withesleth ('Weitfeld') zusammenfaßt.
Jütland war ein späterer Erwerb und hatte in Jellinge seinen eignen alten Königssitz. Dass gerade auf jütländischem Boden auch Volksreste aus vordänischer Zeit zurückgeblieben und danisiert worden sind, zeigen erhaltene Namen wie Thyland (Teutonen), Himberland (Kimbern), Angel (Angeln), Amrum (Ambronen), Schwabstedt (Eidersueben), Harsyssel (Harudes), vielleicht auch Vendsyssel (Vandalen).
Die Südgrenze der Dänen wurde die Eider; in ihrem Ouellgebiet und weiter ostwärts trennte sie ein ausgedehnter Wald, Isarnhó (dän. Jarnwith) genannt, von den wendischen Wagriern. Der Grenzstrich südlich von Angeln war jedoch nur schwach besiedelt, was auch sein Name Sinlendi ('weites, wüstes Gelände') ausdrückt [2].
Auf skandinavischen Boden gehörte Schonen, Blekinge und Halland zu Dänemark; doch waren vor ihrem Vordringen über Sund und Belt vielleicht auch noch Teile der Smaalande im Besitz der Dänen. Dänisch wurde außerdem Bornholm, die Heimat der Burgunder.
Dazu kamen dänische Niederlassungen und Staatengründungen in der Wikingerzeit, von denen die auf englischem Boden, wo sie zuerst 787 auftreten, die wichtigsten sind und bekanntlich zu zeitweiliger Angliederung ganz Englands an Dänemark und starker Beeinflussung der englischen Sprache geführt haben. Auch die „Normannen", denen 911 die Normandie überlassen wurde, bestanden im Wesentlichen aus Dänen (wenn auch unter norwegischen Führung). Eine dänische Kolonie war ebenso die Jomsburg auf der Insel Wollin.
Zeitlinie[]
- Siehe auch Kategorie:König von Dänemark
Frühmittelalter[]
8. Jahrhundert[]
- 787 - Erste Erwähnung von dänischen Niederlassungen in England.
9. Jahrhundert[]
Der Dänische Handel blühte am Anfang der Wikingerzeit vor allem mit dem Frankenreich, wo Dänen schon vor der Mitte des 9. Jhds. an vielen Orten sesshaft und wohin sie (nicht als Eroberer, sondern des Handels wegen) gekommen waren. So trieben die Dänen, genau wie die Gotländer, am Anfang des Zeitalters der Wikingerzüge einen ausgedehnten Handel.
- 833 - Erwähnung von dänischen Händlern in der Nähe von Arnheim. [3]
- 834 - Erwähnung von dänischen Händlern in Reims, wo der Erzbischof Ebo von Reims († 851) auf seiner Flucht von einigen Normannen begleitet wurde, „welche die Schifffahrtswege und Häfen des Meeres wie der Ströme, die ins Meer münden, genau kannten". [4]
10. Jahrhundert[]
Im 10. Jhd. bestanden Handelsbeziehungen zwischen Sachsen, Dänemark und den Ostseeländern zu Land und zur See, allerdings sind die Nachrichten darüber dürftig und vereinzelt. Die wichtigsten Handelsplätze für den dänisch-nordischen Verkehr waren Bardowiek und Bremen. Die Belebung des nordischen Verkehrswesens durch die besonders nach Westen und Osten ausgreifenden Normannenzüge wirkte auch auf die Franken und Sachsen attraktiv. Eine Nachricht von 962 oder 963 spricht im sächsisch-dänischen Grenzgebiet von einem durchreisenden Kaufmann (Widukind 3 c. 64).
- 900 - Gorm der Alte vereinigt Dänemark zu einem Reich.
- 911 - Die „Normannen", welche im Wesentlichen aus Dänen bestehen (wenn auch unter norwegischen Führung), erhalten die Normandie.
- 933 - König Knut I. von Dänemark fällt in Friesland ein.
Hochmittelalter[]
Im Hochmittelalter des 11. und 12. Jhds. war der Dänische Handel noch viel bedeutender denn später, als Deutsche in den Städten Dänemarks siedelten und die Dänen aus dem Seehandel verdrängten. Seit dieser Zeit tauchen in Dänemark auch die ersten Klöster auf, und zwar teils Augustiner-, teils Benediktinerklöster.
11. Jahrhundert[]
- 1001 - König Sven I. Gabelbart von Dänemark setzt die Wikingerzüge in England fort bis sich König Aethelred II. mit 24.000 Pfund Silber den Frieden erkauft.
- 1002 - König Aethelred II. lässt am 13. November alle in England wohnenden Dänen ermorden. Sven I. Gabelbart rüstete sich, um Rache zu nehmen. Die Wikingerzüge werden zu Eroberungszügen.
- 1012 - Friedensschluss zwischen König Sven I. Gabelbart von Dänemark und König Aethelred von England. Die Angelsachsen müssen den Wikingern 48.000 Pfund Danegeld zahlen.
- 1014 - Harald II. wird König von Dänemark.
- 1018 - Knut der Große wird König von Dänemark.
- 1042 - Hardiknut, König von England und Dänemark, stirbt. Magnus I. von Norwegen wird auch König von Dänemark.
- 1047 - Sven Estridsen wird König von Dänemark.
- 1076 - Harald Hen wird König von Dänemark.
- 1080 - Knut IV. wird König von Dänemark.
- 1086 - Olaf I. Hunger, Bruder ermordeten Knut IV., wird König von Dänemark.
- 1095 - Erik I. Ejegod wird König von Dänemark.
12. Jahrhundert[]
- 1134 - Erik II. wird König von Dänemark.
- 1137 - Erik III. Håkønssøn Lam wird König von Dänemark.
- 1157 – Waldemar I. wird König von Dänemark. Mit ihm beginnt das Zeitalter der Valdemare, in denen Dänemarks Klosterleben einen besonderen Aufschwung nimmt.
- 1182-1202 Knut VI. (Dänemark)
Vor 1200 zeigten sich dänische Schiffe sowohl in den Ostsee- wie in den Nordseehäfen, und das Land war der Sitz eines wichtigen Transithandels (s.a.: Dänischer Handel).
13. Jahrhundert[]
- 1202-1241 Waldemar II. (Däenmark)
Spätmittelalter[]
- 1250 - Herzog Abel I. von Schleswig wird König von Dänemark.
- 1286 - Erich VI. Menved wird König von Dänemark.
14. Jahrhundert[]
- 1326 - Schlacht von Hesterberg: König Christoph II. von Dänemark wird besiegt und aus Schleswig vertrieben. Es wird außerdem festgelegt, dass das Herzogtum Schleswig nie dem König von Dänemark gehören darf. Herzog Waldemar V. von Schleswig wird als Waldemar III. König von Dänemark und übergibt das Herzogtum Schleswig an seinem Vormund Gerhard III. von Holstein-Rendsburg als erbliches Lehen, der ebenso das Königreich Dänemark regiert.
- 1330 - König Christoph II. von Dänemark kehrt auf den Thron zurück.
- 1340 - Waldemar IV. Atterdag wird König von Dänemark.
- 1361 - König Waldemar IV. von Dänemark überfällt Wisby und erobert die Insel Gotland. Dadurch beginnt ein Krieg mit den Hansestädten, Schweden und Norwegen.
- 1375 - Mit Waldemar IV. von Dänemark stirbt der letzte Nachkomme des dänischen Königsgeschlechts Sven Estridsens. Die dänische Herrschaft übernimmt nun Margareta (die jüngste Tochter Waldemars IV. und Witwe des norwegischen Königs Haakon), als Regentin für ihren unmündigen Sohn Olav II..
- 1387 - Als Olav II. von Dänemark stirbt, wird seine Mutter, Margareta, Königin. [5][6]
15. Jahrhundert[]
- 1440 - König Christoph III. von Dänemark muss das gesamte Herzogtum Schleswig als erbliches Lehen an den Grafen Adolf VIII. von Holstein übertragen. Damit werden Schleswig und Holstein unter dem gleichen Herrscher zu einem Staat vereint.
- 1448 - Graf Christian I. von Oldenburg, der Neffe und nächster Verwandter Herzogs Adolf I. von Schleswig, wird König von Dänemark. Beginn der Herrschaft der dänischen Könige in Schleswig und der Grafschaft Holstein.
- 1460 - Wahl von König Christian I. von Dänemark aus dem Geschlecht der holsteinischen Oldenburger zum Landesherren von Schleswig und Holstein). Im Vertrag von Ripen setzt er die Unteilbarkeit von Schleswig-Holstein fest. [5][6]
Renaissance[]
16. Jahrhundert[]
- 1500 - Schlacht bei Hemmingstedt: Die Dithmarscher Bauern besiegen die zahlenmäßig weit überlegenen Truppen des dänischen Königs Johann I. und seines Bruders Herzog Friedrich I. Gottorf.
- 1524 - Friedrich I., Herzog von Schleswig und Holstein, wird mit Waffengewalt König von Dänemark.
- 1533 - Erbhuldigung des Landtages in Kiel an König Christian III. von Dänemark und Norwegen und seine Brüder und damit Anerkennung der Union zwischen den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Dänemark. [5][6]
17. Jahrhundert[]
- 1623 - Die Union von 1533 zwischen den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Dänemark wird erneuert.
- 1658 - Im Kopenhagener Vergleich zwischen Dänemark und Gottorf verliert Dänemark alten Besitz östlich des Sundes, Gottorf erhält Souveränität über den herzoglichen Anteil von Schleswig.
Quellen[]
- Bremer, Otto: Ethnographie der germanischen Stämme (Google Books).K. J. Trübner, 2. Ausgabe, 1904. Digitalisiert von Oxford University, 13. Mai 2008. S. 101 (835) ff.
- Hoops, Johannes: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (Wikipedia), 4 Bände (1. Aufl.). K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 387 f.
Einzelnachweise[]
- ↑ Hoops, RdgA. aaO. Bd. IV, S. 226 ff. (§ 57 ff. Art. Staatswesen)
- ↑ Deutsche Altertumskunde - Band 5 (Internet Archive). Karl Müllenhoff. Berlin 1870-1908. S. 123
- ↑ Normannerne (Internet Archive). Johannes Steenstrup. Kjøbenhavn, R. Klein, 1876. Bd. II, S. 29
- ↑ Die Normannen und das fränkische Reich bis zur Gründung der Normandie (799-811) (Internet Archive). Walther Vogel. Heidelberg, G. Winter, 1906. S. 46
- ↑ 5,0 5,1 5,2 Bohn, Robert: Geschichte Schleswig-Holsteins. Verlag C.H.Beck. 2. Auflage. Beck'sche Reihe, 2006.
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Voss, Hans Peter: Geschichte und Kriegsgeschichte Schleswig Holsteins. Ausgabe vom 08. Februar 2021. Abgerufen am 14.12.2023.