Mittelalter Wiki
Advertisement
Mittelalter Wiki

Die Dalekarlischen Runen entwickelten sich im 16. Jhd. aus dem vollständig punktierten Runenalphabet heraus und wurden besonders in der schwedischen Provinz Dalekarlien (Dalarna) bis ins frühe 20. Jhd. hinein verwendet. [1]

Beschreibung[]

Im oberen Dalekarlien, besonders in Älvdalen, und den angrenzenden Gebieten von Härjedalen, hielten die Bewohner viele alte Sitten und Traditionen bis auf unsere Tage besonders aufrecht und so blieben Runen hier länger als anderswo in Brauch, selbst länger als auf Gotland. Hier bildete sich eine eigentümliche Variante des punktierten Alphabetes aus: die sog. dalekarlischen Runen.

Aus diesen Gegenden kennt man ca. 250 Inschriften, die mit einem punktierten Alphabet geritzt sind, das besonders charakteristisch für Dalekarlien ist und schon vom ersten Runenforscher des Nordens, dem Schweden Johan Bure, 1599 erwähnt wird. Bis ins frühe 20. Jhd. waren die Runenkenntnisse im oberen Dalekarlien (Dalarna) nicht ausgestorben und noch bis 1905 gab es zumindest noch Leute, die dalekarlische Runen lesen konnten.

Die Runenzeichen[]

Die verschiedenen Urkunden haben sehr stark variierende Typen, doch die kennzeichnenden Züge der dalekarlischen Runen sind:

  • die A-Rune () hat das Aussehen des æ im vollständig punktierten Runenalphabet;
  • die E-Rune () hat das Aussehen des a;
  • die G-Rune () hat die Punktierung unter dem Ansatzpunkt des Beistrichs;
  • die H-Rune () bezeichnet den å-Laut;
  • die N-Rune () hat einen einseitigen Beistrich;
  • die O-Rune () hat die Form eines lat. o und ist mit einem Vertikalstrich durchschnitten;
  • die P-Rune () sieht aus wie ein Dreizack;
  • die S-Rune (ᛌ / ᛁ) sieht aus wie die gewöhnliche I-Rune in der sonstigen punktierten Runenreihe
  • die I-Rune (i) ist oft mit einem Punkt über dem vertikalen Stab versehen;
  • die T-Rune () hat nur auf der linken Seite einen Beistrich;
  • die Ae-Rune () wird wie die Rune für Ö wiedergegeben.

Beispiele[]

Diese Inschriften der Dalekarlischen Runen sind auf Hauswänden, Möbeln, Hausgeräten, Werkzeugen und a. angebracht und enthalten Angaben über den Erbauer des Hauses, den Verfertiger der Schale, den Eigentümer des Hobels usw. oder einen Psalmvers, ein Gebet, einen Bibelspruch.

Aus den letzten Jahren des 18. Jhds. stammen dalekarlische Inschriften, wie die auf dem Querholz einer Wiege in Åsen von 1790, die einen Psalmvers enthält, in welchem eine Menge lateinischer Buchstaben die Runen ersetzten.

Verrwandte Themen[]

Navigation Runen
Runen (Hauptartikel)  •  Älteres Futhark  •  Angelsächsisches Futhorc  •  Jüngeres Futhark  •  Dalekarlische Runen  •  Dänische Runen  •  Geheimrunen  •  Herleitung  •  Hälsinge-Runen  •  Jüngere nordische Runen  •  Mittelgermanische Runen  •  Punktierte Runen  •  Runennamen  •  Runenstein  •  Runenzauber  •  Runenzeugnisse (Mittelgermanen, Nordgermanen)  •  Schreibmaterial  •  Schwedisch-norwegische Runen  •  Verbreitung  •  Westgermanische Runen
Algiz  •  Ansuz  •  Berkano  •  Dagaz  •  Ear (Rune)  •  Ehwaz  •  Eiwaz  •  Fehu  •  Gebo  •  Hagalaz  •  Ingwaz  •  Isa  •  Jera  •  Kenaz  •  Laguz  •  Mannaz  •  Naudiz  •  Othala  •  Pertho  •  Raido  •  Sowilo  •  Thurisaz  •  Tiwaz  •  Uruz  •  Wunjo
Kategorie: Runen (Hauptkategorie)  •  Kategorie: Runenstein‎ (Dänemark, Norwegen, Schweden)  •  Kategorie: Runenzeugnis‎

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Dalecarlian runes (EN). Version vom 22.10.2020
Advertisement