Das Lektionar aus Höxter ist eine Evangelienhandschrift aus der Pfarrkirche St. Nikolai (Höxter), Nordrhein-Westfalen. Dieses Werk vom Ende des 13. Jhds. stammt ursprünglich wahrscheinlich aus dem Aegidienkloster (Braunschweig) und wird heute im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn aufbewahrt. [1]
Beschreibung[]
Der Buchdeckel des Evangeliariums besteht aus vergoldetem Kupfer, ist teilweise emailliert und mit Steinen verziert. Seine Entstehung datiert an das Ende des 13. und die erste Hälfte des 14. Jhsd. In der Mitte erscheint Maria mit dem Kinde auf dem Thron, welche beide die Hände zum Segnen erhoben haben.
In den Ecken finden sich die symbolischen Relieffiguren der Evangelisten. Oben und unten erscheinen zwei gleichmäßige runde Scheiben, auf welchen jedesmal ein Jüngling, auf einem vogelartigen, mit einem Frauenkopf versehenen Tier reitet.
Es ist wohl anzunehmen, dass diese Figuren nicht blos fantastische Verzierungen darstellen sollen; indessen lässt sich darüber, wie über manch ähnliche symbolische Gebilde dieser Zeit, keine genügende Erklärung geben. Diese runden Scheiben sind von verschiedenen kleinen Edelsteinen in Fassungen umgeben, während auf den beiden Seiten auf flacher gravierter Unterlage 22 größere Bergkristalle erscheinen.
Bei allen diesen Evangelienbüchern, auf welche besondere Pracht und Kunst verwendet wurde, war nur die Vorderseite reich mit Bildwerken und Edelsteinen u.s.w. geziert, indem sie bei kirchlichen Feierlichkeiten, von dem Diakon vorgetragen, nur von der einen Seite sichtbar waren. [2]
Quellen[]
- ↑ LWL: Ein Lektionar in St. Nikolai zu Höxter aus dem Aegidienkloster zu Braunschweig. Von Ute Römer-Johannsen und Hermann Maué. Abgerufen am 10.07.2020.
- ↑ Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. III, S. 6. Tafel 152.