Mittelalter Wiki
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Dagaz () ist die 23. Rune des älteren Futhark mit dem Lautwert „D“ (dh). Im altnordischen Runenalphabet fehlt sie. Der rekonstruierte urgermanische Name bedeutet „Tag“ (ags. dæg m.). [1]

Beschreibung[]

Die D-Rune scheint auf griech. kursiv ϑ (Theta) zurückzugehen, das im Beginn der Zeitrechnung zu stimmloser Frikativa wurde. Sie wurde so das Zeichen für die stimmhafte Frikativa.

Gemäß L. Wimmer entsprach das lat. D in seinem Lautwert am nächsten dem germanischen þ- und ð-Laut. Den Buchstaben D gab jedoch die Rune (Thurisaz) wieder, und so schuf man als Zeichen für ð (dh), indem man zwei gegeneinander gewendete D's zusammenstellte.

Am Ende des 8. Jhds. kam die D-Rune außer Gebrauch und wurde durch die T-Rune ersetzt, und zwar aus dem Grund, weil „d“ im Anlaut eine explosive Aussprache erhielt, also auch im entsprechenden Runennamen, und man begnügte sich mit demselben Zeichen für den stimmhaften wie für den stimmlosen Laut.

Angelsächsisches Futhorc[]

Im angelsächsischen Futhorc steht die Rune Dæg m. an 24. Stelle und bedeutet auch hier 'Tag'. In den älteren Zeugnissen hat die d-Rune im Normalfall die ursprüngliche Form mit diagonalen Stäben, ausgehend vom äußeren Ende der Vertikalstäbe: . So auf einer Goldmünze, der Münze König Peada's, Franks Schrein, den Steintafeln von Hartlepool Abbey usw. Die in Runenreihenaufzeichnungen sowohl der älteren wie der jüngeren Schicht normale Form ist eine mit verlängerten Vertikelstäben (). Die jüngere Form wird auch auf einer Münze des Königs Eanred von Northumbrien (804-841) angewendet. Vereinzelt tritt auch noch in jüngerer Zeit auf.

Mittelgermanische Runen[]

Bei den Mittelgermanischen Runenreihen tritt die D-Rune auf der Bügelfibel von Freilaubersheim in einer Form auf, die mit der in späterer Zeit in England gewöhnlichen mit Diagonal-Stäben, die die Vertikalstäbe ein beträchtliches Stück innerhalb ihrer Endpunkte treffen, übereinstimmt ().

Punktierte Runen[]

Im vollständig punktierten Runenalphabet bezeichnet die T-Rune () ab dem 11. Jhd. auch den Lautwert D. Gegen Ende des 12. Jhds. kam auch bei diese Zeichen das Punktierungsprinzip zur Anwendung, wonach dann den Wert D bezeichnete. Auf mehreren mit Runen beschriebenen Grabsteinen auf Island aus dem Spätmittelalter und dem Beginn der Neuzeit bezeichnet auch den Lautwert dh (ð). Bisweilen tritt auch die punktierte Thurisaz-Rune () als spezielles Zeichen für die interdentale stimmhafte Spirans DH (ð) auf.

  • die Rune mit dem Lautwert T und D (11. Jhd.),
  • die Rune für dem Lautwert D (ab Ende 12. Jhd.), später dh (ð).
  • die Rune (Eth) für den Lautwert DH (Ð)
  • die Rune D für den Lautwert DH

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Dagaz (Version vom 02.09.2020)
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