Als Sattelkolben, Sattelstreitkolben bzw. Reiterkolben wurden besonders in der Renaissance, anfangs des 17. Jhs., häufig Streitkolben genannt, die Mittel- und Nordeuropa in Gebrauch waren.
Beschreibung[]
Reiter- oder Sattelkolben waren besonders bei den Polen beliebt, doch kommt sie auch vereinzelt bereits im 14. und 15. Jh. bei der Ritterschaft des Rheinlandes vor.
So finden sich z.B. zwei solche Exemplare auf den Grabdenkmalen des Johann von Breidbach († 1500/11) [1] und des Johann von Eschenbach († 1493/96) [2] in der Pfarrkirche St. Martin zu Lorch am Rhein (Hessen) in den Händen der abgebildeten Ritter, was voraussetzen lässt, dass in dortiger Gegend sowohl spätestens im 15. bis ins 16. Jh. hinein der Sattelkolben eine beliebte Ritterwaffe war.
Vom Ende des 16. bis Ende des 17. Jhs. gehörte der Sattelstreitkolben aber mit zu den Angriffswaffen der deutschen Kürassiere, wie dies Dilichs Kriegsbuch [3] von 1607 feststellt. Zu dieser Art von Streitkolben sind auch die hölzernen schwertförmigen Turnierkolben einzureihen.
Galerie[]
(† 1364)
Quellen[]
- Demmin, Augustec. Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 785 f.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikimedia Commons: Epitaph Johann v. Breidbach u. Loretta v. Schöneck St. Martin Lorch Rhg.
- ↑ Wikimedia Commons: Epitaph Johann v. Eschbach u. Anna v. Rossau, St. Martin Lorch Rhg.
- ↑ Dilich, Wilhelm. Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben (Deutsches Textarchiv). Kassel, 1607.