Mittelalter Wiki
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Der Gebrauch von Haarnadeln ist bei den Germanen erst in der römischen Eisenzeit (0 bis 200 n. Chr.) sicher bestätigt. Die Fundstücke haben eine Länge von 8-16 cm, und sind aus Silber, Bronze oder Knochen gefertigt.

Beschreibung[]

Römische Eisenzeit[]

Die gefundenen Haarnadeln der römischen Eisenzeit zeigen sehr ähnliche Formen auf dem ganzen germanischen Gebiet und sind sicher unter dem Einfluss des klassischen Stilgefühls hergestellt, ohne dass man jedoch klassische Vorbilder nachweisen kann. Die gewöhnlichen Formen der Haarnadeln sind die Kreuzkopfnadeln und die Karniskopfnadeln; häufig finden sich auch filigranverzierte goldene oder silberne Nadeln, deren Kopf körbchen- oder bommelförmig sind. Die Knochennadeln imitieren meistens die zwei erstgenannten Formen oder sind einfache Typen mit durchbohrten Kopfenden. Selten erscheinen einfache Nadeln aus Eisen.

Spätantike[]

In spätrömischer Zeit (200-400, 450 n. Chr.) sind Haarnadeln verhältnismäßig selten; das Material ist Bronze oder Silber, selten Gold, die Verzierung gepreßtes Gold- oder Silberblech als Imitation der Filigranarbeit der früheren Periode.

Völkerwanderungszeit[]

In der germanischen Völkerwanderungszeit (450-750 n. Chr.) sind Haarnadeln bei den Südgermanen ungemein beliebt, im Norden dagegen kaum bekannt. Das Material ist Bronze oder öfters vergoldetes Silber. Die Bronzenadeln haben reich verzierte Kopfenden, die silbernen sind eigenartig geformt, mit Filigran, Niello oder Almandineneinlage. Die vielen Formen finden sich in unbedeutenden Variationen bei allen germanischen Stämmen auf dem Kontinent und in England. Sehr charakteristisch für diese Zeit sind die Nadeln, deren Köpfe die Form eines flachen oder vollrunden Vogels angenommen haben.

Frühmittelalter[]

In den späteren Jahrhunderten des Mittelalters scheinen Haarnadeln nicht mehr häufig angewendet zu werden. Auch in der schmuckreichen nordischen Wikingerzeit (800-1050 n. Chr.) sind sie nicht allgemein üblich; die gewöhnliche Form ist mit einem Ring im Kopf versehen.

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

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