Mittelalter Wiki
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Hagalaz () ist die 9. Rune des älteren Futhark und die 7. Rune des altnordischen Runenalphabets (). Sie trägt den Lautwert H und ihr rekonstruierter urgermanischer Name bedeutet „Hagel“ (anord. hagall, ags. hægl). [1]

Beschreibung[]

Die H-Rune () geht vom Lateinischen aus, da ein Zeichen für diesen Laut der griech. Kursive fehlte.

Gegen oder kurz nach dem Ende des 8. Jhds. wurde die H-Rune in der Form vereinfacht, indem sie einen Hauptstab mit einem kurzen horizontalen oder zwei etwas längeren gekreuzten Beistäben erhielt.

Im angelsächsischen Futhorc hat die Rune 9. Hægl durchgehends die Form mit zwei schrägen Stäben. Nur die im Zusammenhang mit dem angelsächsischen Runenlied im Cod. Cotton Otho B 10 [2] aufgezeichnete Runenreihe nimmt nach die Varianten und auf. Bereits die hada-Münze hat die Normalform.

In den Mittelgermanischen Runenreihen bildet die H-Rune die Ausnahme von der Regel und hat hier wie in der anglofriesischen Runenreihe zwei verbindende Schrägstäbe ().

Jüngere nordische Runen[]

Unter den Jüngeren nordische Runen steht 7. Hagalaz (hagall) mit dem Lautwert h für h, später auch für ʒ. Etwa um das Jahr 800 und in der Zeit unmittelbar danach findet man in Norwegen und Dänemark ein 16-typiges Runenalphabet mit der alten Form für die H-Rune (), wobei sich die Form im Laufe der Vereinfachung der schwedisch-norwegischen Runen mit der Zeit nur mehr mit einem kurzen Horizontalstrich über der Mitte des Hauptstabes begnügt. So wurde auch in Dänemark um 900 die alte H-Rune () durch die Kurzzweigrune abgelöst.

Dänische Runen[]

Bei den Dänischen Runen treffen wir um das Jahr 800 auf Runensteinen das H noch in der alten Form der mittelgermanischen Runenreihe (ᚻ). Im Verlauf des 9. Jhds. wurde diese Zeichen dann gegen eine neue Variante ausgetauscht (ᚼ), welche nur noch nur einen Vertikalstab statt zweier erhielt. Die Rune 7. Hagall (normalisiert) hieß im Codex Leidensis hąkąl (hagal), auch im Abecedarium Nordmannicum (Cod. Sang. 878) ist der Name als hagal überliefert. In der angelsächsischen Handschrift Cotton Galba A.II (Anglo-Saxon futhorc) von ca. 1000 heißt die Rune hagol. Dieser Name wurde aus dem Angelsächsischen eingeführt.

Punktiertes Runenalphabet[]

In Schweden wie auch später im vollständig punktierten Runenalphabet bezeichnet die Rune 7. Hagall im In- und Auslaut ein frikatives G. Seit dem 11. Jhd. wurde das spirantische G (ʒ, gh) meist mit wiedergegeben. Bei den dalekarlischen Runen ist einer der kennzeichnenden Züge, dass die H-Rune () den å-Laut bezeichnet, da h in den Mundarten des oberen Dalekarlien fehlt, und der Buchstabe im Schwedischen heißt.

  • die Rune für die Lautwerte H und GH (ab 11. Jhd.)

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Hagalaz (Version vom 02.09.2020)
  2. Angelsächsisches Runengedicht (Cott. Otho B 10). Old English Rune poem (destroyed in 1731)
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