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Der gemeine Landsknechtharnisch entwickelte sich in den Landsknechtstruppen des 16. Jhs. als besondere Form des Plattenharnischs.

Beschreibung[]

Der Landsknechtharnisch trat gegen Ende des 16. Jhs. an die Stelle der ritterlichen Plattenrüstung; gekennzeichnet wurde er besonders durch den Harnischkragen mit daran sitzenden geschobenen Achseln, den Spangröls. [1]

Aufbau[]

Die Verbindung des herkömmlichen Harnischkragens mit den Achselstücken hatte für den praktischen Gebrauch u.a. dadurch erhebliche Nachteile, dass das Anlegen der vollständigen Harnischgarnituren bei den vielen einzelnen Stücken umständlich war und unverhältnismäßig viele Zeit erforderte. Diese Wahrnehmung und das Bestreben, dem Übel abzuhelfen, führte bei den Landsknechten zu einer besonderen Harnischform, die sich von jener des „ritterlichen“ Harnisches unterschied.

Hauptsächlich durch die eigentümliche Form des Harnischkragens und des Armzeuges bildete sich der sogenannte gemeine „Landsknechtharnisch“, der den praktischen Bedürfnissen im Krieg besser entsprach und bald auch von den „reisigen“ (reitenden) Knechten, im Krieg aber auch gern von der Ritterschaft getragen wurde. Die Form verbreitet sich in den Heeren von den Landsknechttruppen ausgehend auf die leichte italienische Reiterei, die Arkebusiere, die schwarzen Reiter etc. und schließlich auf die leichte Reiterei der Spanier und Niederländer. Am spätesten nahmen sie jene der Franzosen und Deutschen an.

Harnischbrust mit Tapul[]

Von 1520 an bildeten die in Italien dienenden Landsknechte die Harnischbruststücke nach ihrem eigenen Geschmack um, und so übertrieben die Mode erschien, sie war nicht ganz ohne Berechnung entstanden. Das Bruststück wurde nämlich in der Mitte immer weiter vorgetrieben, so dass sich um 1530 allmählich eine scharfe Spitze bildete. Eine solche spitze Auftreibung hieß "Tapul", von ital. tappo - der 'Zapfen'. Die Landsknechte erachteten diese Form darum für vorteilhaft, weil theoretisch jeder Hieb und jede Kugel von den schräg gerichteten sphärischen Wänden abgleiten sollte. Diese Form erhielt sich bis um das Jahr 1546 (Bild).

Aufbau und Einzelteile[]

Galerie[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Bd. 17, S. 334-337 (Rüstung).
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