Mittelalter Wiki
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Die Eimer vom Hemmoorer Typus bzw. Hemmoorer Eimer wurden nach ihrem Hauptfundort in Hemmoor (Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen) benannt. Diese Bronzegefäße der Römischen Kaiserzeit gehören zu den provinzial-römischen Fabrikaten des 2. und 3. Jhs. (150-325 n. Chr.).

Beschreibung[]

Die Eimer vom Hemmoorer Typus sind annähernd glockenförmig bzw. von Eierbecherform aus Messing, Bronze oder Silber gegossen. Sie zeichnen sich durch eine aufwendige Herstellungstechnik aus. Der gesamte Gefäßkörper ist äußerst dünnwandig und trägt einen umlaufenden Zierfries mit Mustern (z.B. aus Silberfolie). [1]

Diese Eimer haben einen mehr oder weniger breit ausladendem Fuß und weisen vertikal auf dem Rand aufrecht stehende Henkelösen auf, die - dreieckig oder bogig profiliert - mit diesem in einem Stück gegossen wurden. Der bewegliche Bügelhenkel wird vielfach durch Wülste und Einschnitte gegliedert.

Am Rand finden sich entweder eingeschnittene Liniengruppen oder ein charakteristischer Fries in erhabener Arbeit mit figürlichen Darstellungen, in flachem Relief mit reicher Ziselierung (Jagdszenen, Tierfriese, mit Baum- und Hausgruppen oder Erotenszenen, zwischen ornamentalen Bändern, wie Eierstab und Flechtband).

Verbreitungsgebiet[]

Die Eimer vom Typ von Hemmoor sind niedergermanischer Herkunft (aus der Gegend des alten Juliacum = Jülich, bei Gressenich) am reichsten in Hannover vertreten, wo sie nach einem dortigen Fundplatz bezeichnet wurden. Diese Art von Eimer verdrängte im 3. Jhd. die capuanischen Produkte von dem mitteleuropäischen Markt. Die Gressenicher Messingindustrie bildete sich in den ersten Jahrzehnten des 2. Jhds. aus und arbeitete wahrscheinlich bis in die Zeit Konstantins. Die Masse der Gräber, in denen sie auftreten, gehört in die letzte Zeit des 3. Jhds.

Die Fundorte reichen von Norddeutschland (besonders zahlreich in Hannover), Schleswig-Holstein, Westfalen und Oldenburg über Mecklenburg (Bild), Brandenburg, Sachsen (Altmark), Thüringen, die Rheinländer bis Frankreich, England, Dänemark und Norwegen. Sie stammen sämtlichst aus der Römischen Eisenzeit des 2. und 3. Jhs. (150-325 n. Chr.). Gemäß Heinrich Willers wurden diese Gefäße vermutlich aus Capua importiert und ab ca. 150 n. Chr. in einheimischen Werkstätten fabrizert.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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