Mittelalter Wiki
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Die Keramik der Völkerwanderungszeit brachte in einem engeren Kreis der westgermanischen Kultur, in der Altmark und in Altsachsen einen besonderen Stil in der Buckelkeramik hervor. Seine Merkamle waren die Ansätze von plastischen Verzierungen, wie sie in der spätrömischen Zeit mehrfach beobachtet worden waren.

Beschreibung[]

Elbkreis[]

Die besondere Art der Buckelkeramik (Bild) während der Völkerwanderungszeit (375-568) zeigte in der Regel hohe Töpfe, die sich nach oben zu einem kurzen Hals einzogen, und niedrige, weitmündige Näpfe, die mit eingetieften und plastischen Verzierungen überladen waren.

Ihr Hauptzentrum war die linke Seite der unteren Elbe. Sie berührten sich mit der großen Masse von Schalenurnen, die rechts der Elbe im 4.-5. Jh. die Grabkeramik vertraten (Typus: Butzow, Kr. Westhavelland, Brandenburg). Weiter östlich begann sich das Land der Ostgermanen zu entvölkern, bis die Slawen mit ihrem Kulturbestand hier festen Fuß fassten und eine ihnen eigentümliche Keramik mitbrachten. [1] [2]

Rhein-Donau-Kreis[]

An den Westgrenzen des germanischen Gebietes in den Rheinlanden und Südwestdeutschland, wo die provinzial-römische Industrie ihr letztes Dasein fristete, findet sich in spätrömischer und früher Völkerwanderungszeit (4.-5. Jh.) ein gemischter Formenkreis. Teils sind es Importstücke aus den provinzial-römischen Fabriken, wie gefirnißte und bemalte Becher und späte Abkömmlinge der Terra Sigillata-Ware, teils Schalen, Krüge, Näpfe aus unbekannten, einheimischen Fabriken, die mit den fremden Formen auch die Scheibentechnik übernommen haben.

Teils sind aber auch handgemachte Ware, einfache Näpfe und Schüsseln, die nach Technik, Form und Material noch den prähistorischen Charakter bewahren und als Erzeugnisse der Hausindustrie sogar in den merowingischen Grabstätten des 6.-7. Jhs. wiederkehren. Die Vorstufen dieser Mischkultur lassen sich schon in Urnengräberfeldern des 2.-3. Jhs. in Südwestdeutschland erkennen.

Nordkreis[]

Der Nordkreis steht auch in der Völkerwanderungszeit abseits von der sonstigen Entwicklung mit seinen Tongefäßen. Nur die Stempeltechnik, mit der die Verzierungen angebracht werden, steht im Zusammenhang mit der westgermanischen Keramik. Die Hauptformen sind große Vorratsgefäße mit Umbruch der Wandung im oberen Viertel und aufgelegten Tupfenleisten, schlanke, hohe Becher mit Gruppen von drei horizontal gestellten Warzen und henkellose einfache Töpfe mit weiter Mündung (Bild).

Galerie[]

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Müller-Reimers. Vor- u. frühgeschichtliche Altertümer in Hannover. Tafel. XV.
  2. Mestorf: Vorgeschichtliche Altertümer Schleswig-Holsteins. Tafel. 41.
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