Mittelalter Wiki
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Die Kriegssichel (lat. falx) war eine mittelalterliche Stangenwaffe mit einer gebogenen, einschneidigen Klinge. Im Gegensatz zur ähnlichen Kriegssense weicht die gekrümmte Spitze wie beim Säbel zum Klingerücken zurück und die Schneide sitzt auf der äußeren Klingenbiegung.

Beschreibung[]

Die Sichel, oder geeigneter Kriegssichel genannt, (lat. auch falx wie die ‚Sense‘, davon franz. fauchard (s. Glefe), engl. war-sickle, span. falce de guerra, ital. falciuolo diguerra) stammt von der Kriegssense ab, hat aber nur eine, wie beim Säbel, an der gewölbten Seite befindliche Schneide, deren Spitze zum Rücken hin zurückweicht, während sich bei der Kriegssense die Schneide an der ausgehöhlten (konkaven) Seite befindet.

Der obere Teil des Eisens oder seine Spitze ist zuweilen doppelschneidig und sein Absatz hat oft einen Haken. Eine Variante der Kriegssichel mit geradem Rücken heißt auch „Brechmesser“ und wird häufiger zur Glefe oder zur Couse gezählt. Sie war besonders in Österreich und anderen Teilen Deutschlands in Gebrauch, wo sie sich bis ins 18. Jh erhielt.

Entwicklung[]

Sichelförmige Waffen reichen ebenso wie Kriegssensenwaffen ins Altertum hinauf, wo u. a. eine auf den Kriegsschiffen zum Zerschneiden des Tauwerks feindlicher Schiffe eingeführte Stangensichel Drepanon hieß. Die Sichel war besonders im 14. Jh. in Frankreich in Gebrauch, wie deren Erwähnung in dem Gedicht „Le Poème du combat des Trente” [1] beweist.

Im 15. Jh. wird ihr Gebrauch in Frankreich u.a. durch eine Kleinmalerei der Handschrift: „Le Romuléon, histoire des Romains” vom 15. Jh, in der Nationalbibliothek zu Paris bezeugt. Besonders stark scheint diese Stangenwaffe auch in Italien während des 16. Jhs. verbreitet gewesen zu sein, da im „Einzug Karls V. und Clemens' VII. zu Bologna” von Nicolas Hogenberg († 1539) die zahlreiche Folge Leons I. mit Kriegssicheln (s.a. Couse) auf langem Schafte wie die Karls V. mit Glefen bewehrt sind.

Im 17. Jh. wurde auch diese Waffe, unter dem Namen Kosa (s. Couse) von der Leibwache des polnischen Hofes geführt.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Le Poème du combat des Trente. Poëme du XIV.e Siècle., Übersetzt vom Original vom Chevalier de Fréminville. Lefournier et Deperiers: Brest 1819. Online-Ausgabe (Bibliothèques de l'Université Rennes 2)
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