Mittelalter Wiki
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Die Stiftskirche St. Servatius auf dem Schlossberg in Quedlinburg, auch St. Servatii, Quedlinburger Dom oder Schlosskirche Quedlinburg genannt, ist ein hochromanisches Kirchenbauwerk aus dem 11./12. Jh. Die dreischiffige Basilika war die Kirche des Quedlinburger Damenstiftes. [1]

Beschreibung[]

Die ursprüngliche Kirche wurde von König Heinrich I. (919–936) und dessen Gemahlin Mathilda, aus dem Stamme Wittekinds, gestiftet und im 11. Jh. umgebaut. Doch ist von ersten Kirche wenig mehr vorhanden. Unter den Ottonen wurde sie von 997 bis 1030 fast völlig erneuert, 1070 nach einem Brand nochmals; und zwar in so unverkennbar lombardischen Formen, dass die Einwirkung norditalischer Künstler hierbei nicht in Abrede zu stellen ist.

Von dem Bau Heinrichs I. scheint außer ein paar Säulen mit Pilzkapitellen in der heutigen Krypta (s. a. Wipertikrypta) wohl nichts übrig; diese mag die erste Kirche gebildet haben. An ihrem Ostende aber findet sich vertieft noch die Gruftkirche Heinrichs und Mathildens, seiner Gattin, ein halbrunder Raum mit rechteckigen Nischen ringsum und reicher Stukkatur dazwischen. Vielleicht oben immer offen gewesen. Diese Stukkatur ist als die älteste sächsische zu betrachten und dürfte schon zwischen 943 und 968 (Tod Mathildens) entstanden sein.

Sehenswürdigkeiten[]

Einige Schätze aus dem Zither der Stiftskirche zu Quedlinburg bieten einen kleinen Einlick in Goldschmiedekunst der Ottonenzeit während der Regentschaften Konrads I. (911-918), Heinrichs I. (919-936) und auch noch Ottos I. (936-973). Dazu gehören u. a.:

  • der „Reliquienkasten Heinrichs I.“ (919-936), wurde in späterer Zeit stark verändert.
  • der „Bartkamm Heinrichs I.“ (919-936), aus Elfenbein mit einer einfachen Montierung von Gold, Edelsteinen und Silberperlen
  • der „Äbtissinnenstab“ (10. Jhd.) mit seinem filigrangeschmückten Goldblechbeschlag
  • der „Reliquienkasten Ottos I.“, aus Elfenbein mit reichem Gold-, Edelstein-, Email- und Nielloschmuck. Wahrscheinlich im Kloster Prüm entstanden. Allerdings gleichfalls nicht mehr in seiner ursprünglichen Gestalt.
  • das „Samuhel-Evangeliar“, eine Prachthandschrift karolingischer Buchkunst mit Goldtinte. Der Prachteinband stammt aus der Zeit um 1225/1230.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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