Mittelalter Wiki
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Inful (lat. infula, engl. Lappet) bezeichnete ursprünglich eine breit oder turbanartig um die Stirn gelegte Wollbinde, die mit Hilfe der vitta befestigt wurde, einer Binde, deren Enden im Nacken herunterhingen. [1]

Beschreibung[]

Die Inful (auch vitta) als Kopfbedeckung war bereits bei den Römern in Gebrauch. Sie bestand in einer breiten, weißen (selten scharlachroten) Wollbinde, die entweder breit um den Kopf gelegt, oder turbanartig gewunden wurde und an beiden Seiten mit herabhängenden Bändern versehen war.

Als Zeichen religiöser Weihe und Unverletzlichkeit wurde sie für gewöhnlich von Priestern und Vestalinnen, später auch von den Kaisern und höhern Magistraten getragen. Auch Schutzflehende legten diese Binde an. Als Zeichen heiliger Bestimmung wurde sie den Opfertieren um das Haupt gebunden; doch auch leblose Gegenstände wurden zum Zweck der Weihe damit versehen.

Hochmittelalter[]

Bereits im 11. Jh. war eine solche Binde schon Abzeichen der Geistlichen und so gebrauchte man das Wort 'Inful' gleichbedeutend mit Priesterornat und besonders der Mitra als Bischofsmütze. Im 13. Jh. dagegen wurde das Wort 'Inful' nur für die von der bischoflichen Mitra und von der Kaiserkrone auf den Rücken herabhängenden Bänder gebraucht. Diese standen eigentlich nur den Bischöfen, nicht den Äbten zu. Eine Mitra, die Infuln hatte, und ein Abt, der solche führen durfte, hießen infuliert. Dies Wort wird auch in der Heraldik gebraucht und bedeutet hier mit der Inful (Mitra) gekrönt.

Spätmittelalter[]

In der zweiten Hälfte des 13. Jhds. erscheint die Inful schon höher und in einer mehr geschweiften Form. [2] Auf vereinzelten Darstellungen vom Beginn des 14. Jhds. läuft sie nicht nach der gewöhnlicheren Weise spitz zu, sondern ist oben zugerundet. [3]

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Inful
  2. Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. II, S. 33, Tafel 141
  3. Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. III, S. 5, Tafel 149 A
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