Mittelalter Wiki
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Das Kapitell (von lat. capitellum - „Köpfchen“ zu caput - „Kopf“), früher auch Kapitäl genannt, ist der obere Abschluss einer Säule, einer Ante, eines Pfeilers oder eines Pilasters. [1]

Angelsächsische Baukunst[]

In der Angelsächsischen Kirchenbaukunst der dritten Periode (10. bis 11. Jh.) weisen die Kapitäle, welche die schlichten Säulchen der spätesten Gruppe der Mittelmauerschäfte, deutsche Verwandtschaft auf und unterscheiden sich im Muster von jenen Kapitälen, die in der Normandie vor der Eroberung Englands (1066) in Gebrauch waren. Es sind Würfelkapitäle, wohingegen das typische frühnormannische Kapitäl dem ionischen Typus angehört.

Die Heimat des Würfelkapitäls ist Deutschland in der Ottonenzeit (10./11. Jh.), von dort gelangte es in das angelsächsische England. Die angelsächsischen Bildhauer behandelten die Form mit beträchtlicher Freiheit und erfanden zahlreiche Modifikationen, wobei sie bisweilen die Arbeit mit Zierlichkeit und großem Detailreichtum ausführten, in anderen Fällen aber sehr schlicht.

In einigen dieser angelsächsischen Öffnungen mit Unterteilungen (s. Mittelmauerschäfte) verzichtete man auf den Kämpfer (engl. "through-stone"), und das Kapitäl selbst ragt hervor, bis sein Abakus (Deckplatte) in der Länge mit der Dicke der Mauer übereinstimmt. Auch dies kommt sowohl in Deutschland wie in Italien vor (Abb. 20); wobei es die Angelsachsen aus Deutschland erhalten haben.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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