Mittelalter Wiki
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Räucherungen waren eine lokale oder allgemeine heilende Maßnahme nach antikem Vorbild, die bis ins Mittelalter hinein vielfach gebraucht. Neben der Heilkunde kamen sie auch beim heidnischen und christlichen Kultus vor.

Beschreibung[]

Räucherungen werden u.a. in frühmittelalterlichen Rezeptbüchern empfohlen, zur Anwendung auf kranke Glieder des Leibes, so z.B. den Unterleib (besonders der Frauen), auf die Atmungsschleimhaut, die Bindehaut der Augen und die Oberhaut des Körpers mit Übergängen zum Schweißbad und „Steinbad". In Pestzeiten wurden selbst Briefe und Handelswaren geräuchert. [1]

Kirchliche Räucherungen[]

Bei kirchlichen Gottesdiensten, aber auch bereits im heidnischen und jüdischen Kult wurde Weihrauch in einem Rauchfass verbrannt, um die Tempelräume mit Wohlgerüchen zu erfüllen. [2] Zur Aufbewahrung der Weihrauchkörner dienten schon in frühchristlicher Zeit sog. Weihrauchschiffchen (Bild) (navicula). Diese hatten an der Oberseite ein oder auch zwei Deckel, die sich in der Mitte an einem Scharnier bewegen konnten und an ihren Enden mitunter Henkel zum Aufheben. [3]

Beispiele für Räucherungen[]

  • Weihrauch - Wurde gegen Hals- und Racheninfektionen sowie gegen Blutungen und Erbrechen eingenommen und geräuchert.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 969.
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Band 16. S. 628. (Rauchfaß).
  3. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. II, S. 11, Tafel 92
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