Als Degentasche bezeichnet man einen Teil der Koppel als Tragezubehör für Degen. Hier bildet eine Scheintasche das Hauptmerkmal des Waffengehänges.
Beschreibung[]
Solche Scheintaschen haben ihren Ursprung in den eigentlichen durch die Ungarn ins Abendland eingeführten Husarensäbeltaschen (franz. sabretaches), welche, mittels langer Riemen, unmittelbar von dem Gurt neben dem Säbel herabhängen und auf der hinteren Seite einen Aufbewahrungsbehälter bieten.
Im 16. Jh. wurde der Degen, genau wie das Schwert, an einem schmalen Riemen um die Mitte des Leibes getragen, von welchem an der rechten Seite, an einem Ringe befestigt, eine dreiseitige Degentasche herabhing, die aus einer Anzahl von Riemen und Schnallen bestand, in welcher die Waffe steckte. Ein weiterer schmaler Riemen lief vorne von der Tasche gegen den Leibriemen, so dass die Waffe in einer schiefen Lage hing.
Erst im 17. Jh. kamen die Bandeliere auf, welche über die rechte Achsel getragen wurden. Im historischen Museum zu Dresden [1] befindet sich z.B. ein Degen mit gerader Abwehrstange dessen, Tasche aus geflicktem Samt und vergoldeten Eisenbeschlägen besteht.
Galerie[]
Quellen[]
- Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Augustec Demmin. Leipzig : P. Friesehahn, 1893. S. 739.
- Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Wendelin Boeheim. Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 978-3-201-00257-8. S. 291.