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Die sogenannten Distelfibeln sind irisch-keltischem Ursprungs. Diese Form der Ringfibeln gelangte in der Wikingerzeit (9. bis 10. Jhd.) zu großer Beliebtheit, war aber auch noch in späteren Epochen nachweisbar. [1]
Beschreibung[]
Distelfibeln bestehen aus einem einfachen offenen Ring mit rundem Querschnitt, der an den Enden in Knäufen endet. Die Knäufe sind mit Brombeerdekor versehen, ebenso wie der um dem Ring sitzende Nadelkopf, der in Form und Größe den Knäufen entspricht. Die oben noch runde Nadel verflacht sich nach unten hin zu einem dreieckigen Querschnitt. Der Schaft und der Nadelkopf sind mit einem Zapfen miteinander verbunden.
Funde[]
Distelfibeln sind vor allem aus Hortfunden des 10. Jahrhunderts bekannt. [2] Archäologische Fundorte sind u.a.:
- Der Wikingerschatz vom Friedhof von Goldsborough (England) [3]
- Der Hort von Ardagh (Limerick / Irland): Die Distelfibel aus Ardagh ist aus vergoldetem Silber und wird auf das späte 9. oder das frühe 10. Jahrhundert datiert. Der Ringdurchmesser beträgt 7,65 cm, die Breite der Endplatte 1,56 cm, die Nadellänge 17,9 cm. Gewicht: 136,4 g. [4]
- Der Penrith Hort (Cumbria / England).
Kelto-Römische Distelfibeln[]
Der Kelto-Römische Typus der Distelfibel entstand bereits um ca. 25 v. Chr. in der gallischen Oppida-Kultur und verbreitete sich in den folgenden Jahrzehnten westlich bis nach Britannien und östlich bis in die Rheinprovinzen, Helvetien und die Donau-Provinzen. Sie wurden bis zum Anfang des 2. Jahrhunderts getragen. [5]
Während sich frühe Distelfibeln einzeln in Männergräbern (z.B. Goeblingen-Nospelt) finden, entwickeln sich dieser Typus in den gallo-römischen Provinzen zu einem typischen Bestandteil der einheimischen Frauentracht. Sie wurden paarweise an den Schultern als Spange für die Träger des Gewandes getragen. In den Gräberfeldern nach der Zeitenwende gelten daher paarig auftretende Fundstücke meist als Hinweis auf eine Frauenbestattung. In einigen Fällen sind mehrfache Beigaben von Distelfibeln allerdings auch mit Waffenbeigaben vergesellschaftet, z.B. in Dobrichov-Pichora (Böhmen), Miesau, Schkopau oder Diersheim.
In den Bestattungen werden germanische Krieger vermutet, die aufgrund ihres fremden kulturellen Hintergrundes die geschlechtsspezifische Trageweise nicht übernommen haben. Auch Funde von Distelfibeln in Militärlagern werden wahrscheinlich eher mit der Anwesenheit von germanischen Hilfstruppen als mit der von Frauen zu erklären sein. [6]
Beschreibung[]
Der Kelto-Römische Typus der Distelfibel besteht aus einer Hülse mit Spirale, einer Scheibe und einem trapezoiden, mit Riefen und Perlbändern verzierten Fuß mit fragmentiertem Nadelhalter; auf die Scheibe ist ein flacher, rosettenförmig durchbrochener Buckel aufgesteckt. [7]
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Quellen[]
- ↑ Reenactors-Shop: Distelfibel
- ↑ Michael Ryan: Der Hort von Ardagh. S. 132.
- ↑ Vinland-Shop: VB-9 Distelfibel (Silber)
- ↑ Wikipedia: Hort von Ardagh: Distelfibel
- ↑ Europeana - Think Culture; Explore Europe's cultural collections
- ↑ Replik-Shop: Kelto-Roemische-Distelfibel-Silber
- ↑ Ettlinger Typ 26 (flache Distelfibel: Ettlinger 1973, Taf. 7,12); Riha Typ 4.7 (flache Distelfibel: Riha 1994, 93-95 Taf. 16-17).