Mittelalter Wiki
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Die Dolche der Bronzezeit behielten zumindest in der Frühbronzezeit, der sog. „Dolchzeit", noch ihre wichtige Rolle, die der Dolch schon am Ende der Jungsteinzeit gespielt hatte.

Beschreibung[]

Die Kupfer- und Bronzedolche der Frühbronzezeit (2200-1600 v.Chr.) bestehen aus einer länglich schmalen und spitzen Klinge mit leichter Wölbung oder flachem Grat.

Sie schließen oben am Klingenende entweder in gleichmäßig flacher Rundung ab oder bilden stark ausbiegend eine unregelmäßig trapezoide Griffzunge. Die Griffe sind aus Holz, Bein und Horn und werden durch Nietpflöcke mit der Klinge verbunden.

Daneben tritt der sog. trianguläre Vollgriffdolchtypus auf, der seine Heimat im Terramarengebiet Oberitaliens hat. Die Klinge hat eine kräftige dreieckige Form und ist mit feinen Ornamenten verziert. Der Griff ist ebenfalls aus Bronze hergestellt und mit dem Blatt entweder durch Nieten verbunden, oder später mit ihm aus einem Stück gegossen.

Späte Bronzezeit[]

Die Dolchklingen der späteren Hälfte der Bronzezeit mit Griffen aus vergänglichem Material sind Weiterbildungen der frühbronzezeitlichen Typen. Sie sind von länglich dreieckiger Form, fast immer mit leicht nach außen gebogenen Rändern; in der Mitte läuft ein rundlicher, meist ziemlich scharf absetzender Grat.

Das Griffende schließt halbrund mit zwei oder drei Nietlöchern ab, oder ist trapezoid, oft stark ausgezogen bis zu einem länglichen Dreieck. Häufig fand man solche Dolche in Frauengräbern [1], im Gürtel steckend. Es sind meist kleinere Exemplare.

Die übrigen bronzezeitlichen Dolchtypen mit gegossenem Griff (Vollgriffdolch) stehen den Schwertern der Bronzezeit sehr nahe (s. Vollgriffschwert). Sie unterscheiden sich nur durch die wechselnde Länge, nicht durch charakteristische Unterschiede in Klinge und Griff. Eine Trennung ist daher schwer durchführbar. In der jüngeren Bronzezeit tritt die Dolchwaffe mehr und mehr zurück, seit dem Beginn der Eisenzeit fehlt sie völlig. An ihre Stelle tritt das einschneidige Kampfmesser. Erst seit dem 11.-12. Jh. n. Chr., im Hochmittelalter, wird der Dolch wieder verstärkt gebraucht.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Korrespondenzblatt der deutschen anthropologischen Gesellsch. 1889. H 50.
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