Als Dolchmesser (frz. couteaux) bezeichnet man Dolche mit einschneidigen, messerartigen Klingen. [1] Das Heft ist ein symmetrisches Dolchheft mit einem verdicktem, oder einer Platte beschlagenem Knauf. Es besitzt kurze Parierstangen oder ein kleines Parierstück. Die Klinge eignet sich zum Schnitt und zum Stich. [2]
Beschreibung[]
Die Schattierungen, welche den Unterschied zwischen dem eigentlichen Dolch und dem großen Dolch oder Dolchmesser (franz. dague vom keltischen dag [3], span. daga) bezeichnen, sind oft unmerklich und beide Arten werden beständig mit einander verwechselt.
Der eigentliche Dolch hat eine kleinere und kürzere Klinge als das Dolchmesser und letzteres bezeichnet eigentlich nur den Dolch mit einschneidiger Klinge (Sachs). Auch die Benennungen graffe und poingon sind im Französischem für kleine Dolchmesser gebräuchlich. Die italienischen Dolchmesser sind wegen ihrer schönen, in geschmiedetem Eisen bestehende Arbeit berühmt, auch häufig mit Silber eingelegt und haben durchbrochene Klingen.
Varianten[]
Name | Kurzbeschreibung |
---|---|
Kindschal | Langes krummes Dolchmesser mit Scheide, das im Orient im Gürtel getragen wird, aber auch der traditionelle gerade Dolch der Tscherkessen. |
Rochet (frz. rochets courtois) | Stumpfes Dolchmesser, welches zu den Turnierwaffen zählt. Siehe auch Turnierschwert (frz. courtois) |
Krummdolchmesser[]
Wenn das einschneidige Dolchmesser gekrümmt und die Schneide an der inneren Krümmung befindlich ist, wie u. a. der asiatische Falx, die thrakische Sica oder Supina, der osmanische Kandjar (Handschar, Kandschar), der javanische Budi-Budi, der Skramasax und a. m., so ist es ein Vorgänger, Abkömmling oder Verwandter des einschneidigen Krumm- oder Sensenschwertes, welches die Schneide ebenfalls nur in der inneren, hingegen der Säbel an der äußeren Krümmung hat.
Galerie[]
Quellen[]
- Demmin, Augustec. Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 757 ff.
Einzelnachweise[]
- ↑ Boeheim, Wendelin. Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Neuauflage UNIKUM (22. Februar 2013). ISBN 3845726032. S. 292 ff.
- ↑ Gerhard Seifert: Schwert, Degen, Säbel: Die Erscheinungsformen der langen Griffwaffen Europas für den Sammler und Liebhaber als Grundriss dargestellt, Verlag H. G. Schulz, 1962
- ↑ Bei Jägern bedeutet franz. dague das 1. Horn, welches auf dem Kopf des Hirsches im 2. Jahre wächst; daher auch der Name daguet für den jungen Hirsch, der das 3. Jahr noch nicht erreicht hat.