Mittelalter Wiki
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Der Dom zu Lund (schwed. Lunds domkyrka) liegt in der schwedischen Stadt Lund in der historischen Provinz Schonen (heute Skåne län). Er wurde ab 1104 im romanischen Baustil errichtet und ist damit der älteste Dom Skandinaviens. [1]

Beschreibung[]

Zu Beginn des 12. Jhs. wurde die Kirche von Lund als erzbischöfliche Kirche der ganzen skandinavischen Kirchenprovinz angelegt, die bisher dem Erzbistum Bremen gehört hatte. Im Jahre 1123 weihte der erste Erzbischof Asger von Lund die Krypta. [1] 1145 wurde der fertige Dom von Erzbischof Eskil dem heiligen Laurentius von Rom (St. Lars) geweiht.

Aufbau[]

Die Kirche ist ein Quaderbau, aus grauen Sandstein errichtet und zeigt deutlich den Einfluss der rheinländischen Kirchen romanischen Stils. Das harmonisch wirkende Äußere zeigt an der Westseite zwei Türme mit reichgegliedertem Fensterschmuck. In den Ecken zwischen Chor und Querhaus steigen zwei schmale Türme empor, und über der Vierung erhebt sich ein etwas niedrigerer, polygonaler Turm.

Hervortretende Lisenen gliedern die Außenseite der Seitenschiffe. Das Chor ist mit einer halbrunden Apsis abgeschlossen. Diese hat im Untergeschoss Blendarkaden, im Obergeschoss abwechselnd Fenster und Blendarkaden und darüber eine feine, offene Zwerggalerie mit Säulchen und Rundbogen. Diese Partie stammt wahrscheinlich erst aus der Zeit nach dem Brand von 1172.

Innenaufbau[]

Das Innere erscheint beim Eintritt von der Westseite aus größer, als es in der Tat ist, weil seine Breite nach Osten hin etwas abnimmt und der Fußboden des Hauptschiffes zur Mitte hin ein wenig ansteigt, wodurch die perspektivische Wirkung erhöht wird. Neun Pfeilerpaare trennen das Mittelschiff von den Seitenschiffen. Aus dem Hauptschiffe führen 17 Stufen in das erhöhte Querschiff hinauf, das in dieser Weise zu dem Chor gezogen wird.

Zwei Stufen führen in das Chorquadrat hinauf und weitere drei Stufen zum Hochaltar. Die abgewogenen Verhältnisse und die abwechselnden Lichtwirkungen machen das Innere sehr ansprechend. Die bedeutende Erhöhung des Querhauses und des Chors ist von der schon vor der übrigen Kirche angelegten Krypta, in die zwei Seitentreppen hinunterführen, bedingt. Letztere wurde bereits zwischen 1123 und 1131 geweiht. Sie zieht sich unter Querhaus und Chor hin und erweckt mit ihren Rundpfeilern, die das Gewölbe tragen, einen höchst eigentümlichen Eindruck. Zehn kleine Fenster gestatten den Einfall des Lichtes.

Die Kirche wurde in den siebziger Jahren des 19. Jhs. durch Helgo Zetterwall restauriert.

Bausage[]

An zwei von den Rundpfeilern sieht man uralte Reliefs von ungewisser Bedeutung, die man aber im Volksmund mit der im Norden geläufigen Bausage in Verbindung bringt, wonach ein Riese die Kirche für den Gründer derselben, St. Lars, erbaut hat. Dafür sollte er als Lohn Sonne, Mond und die Augen des heiligen Kirchenerbauers erhalten, falls der Heilige den Namen des Riesen nicht erraten könnte.

Als die Kirche beinahe fertig war, ging der beängstigte Heilige abends spazieren; da hört er in einem benachbarten Hügel eine Weiberstimme ein Kind mit den Worten stillen: „Ruhig! Morgen kommt dein Vater Finn mit Sonne, Mond und des Christusmannes Augen", wonach er den Riesen mit dem Namen Finn begrüßte. Der besiegte Riese umfasste einen Pfeiler, um die ganze Kirche umzustürzen, wurde aber plötzlich zu Stein und steht noch in der Krypta, die Arme um den Pfeiler geschlungen, und an einem anderen Pfeiler sieht man das Riesenweib und ihr Kind.

Diese Sage, die ähnlich auch vom Dom zu Trondheim, von der Stabkirche zu Hitterdal und mehreren anderen Kirchen erzählt wird, ist deutlich dem heidnisch-altnordischen Mythos vom Riesen als dem gefoppten Erbauer der Götterburg entlehnt.

Erzbischöfe von Lund[]

  • 1089-1137 - Asger von Lund († 1137)
  • 1137–1177 - Eskil von Lund (um 1100-1181)
  • 1177–1201 - Absalon von Lund (1128-1201)
  • 1201–1222 - Anders Sunesen (um 1167-1228)

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 Wikipedia: Dom zu Lund (Version vom 28.01.2020‎)
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