Donnerkeile oder Donnersteine (dän. tordensten oder tordenkile, schwed. tors- oder áskvigg, engl. thunderbolt) nennt der Volksglaube alte Steingeräte, vor allem Hämmer und Beile, die in der Erde gefunden wurden.
Beschreibung[]
Der Glaube an Donnerkeile als Wundersteine ist über die ganze Erde verbreitet. Nach der Volkssage hat sie der Blitz gebracht und sieben Klafter unter die Erde geschleudert, von wo sie nach sieben Jahren wieder auf der Oberfläche erscheinen.
Überall gelten diese Donnerkeile als Schutzmittel gegen Gewitterschläge. Sobald ein Gewitter naht, schwitzen sie. Aber sie geben ihrem Besitzer auch magische Kraft und sind vor allem ein Schutzmittel gegen Krankheiten wie Rose, Krämpfe, entzündete Brüste und dgl.
Kreisenden Frauen gibt man Donnerkeile in die Hand, damit sie leichter gebären können [1]. Auch sonst hat der Donnerkeilmagische Wirkung. So legten ihn z.B. schlesische Bauern ins Sätuch, damit das daraus gesäte Korn gut gedeihe. Wegen dieser Kraft wird er in Skandinavien besonders geehrt und mit Butter gesalbt oder in Bier gebadet [2]. Diese Steine mit ihrer magischen Kraft wurden später in Verbindung mit dem anthropomorphischen Donnergott gebracht und geben diesem erst seine besondere Kraft und vStärke.
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 481.
Einzelnachweise[]
- ↑ vgl. Wuttke, Adolf. Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart (Internet Archive). Dritte Bearbeitung. Berlin : Wiegand & Grieben, 1900. § 111.
- ↑ Zeitschrift des Vereins für Volkskunde (Wikisource), Berlin. 1. Jahrgang. 1891. S. 14, 17.